Vandaveer: Wenn Gott auf Folk trifft
Von Sabrina Stallone | 4. Juli 2009 | 1 Kommentar
Mark Charles Heidinger macht auf den ersten Blick, bzw. Hörgang, Layback-Folk. Seine Wahnsinnsmelodien beweisen aber, dass sie viel mehr standhalten als einen Samstagmorgendurchgang.
Aufgewachsen ist Vandaveer in Kentucky als Sohn eines Pfarrers und demnach mit der stetigen Inspiration von Kirchgesängen. An diese erinnern auch seine „Ooh-ooh“-Refrains, die sich für eine gute Weile an unsere Ohrwurmzellen festzuklammern scheinen. Der Neu-Washingtoner entzückt mit magisch eingesetzten weiblichen Backing Vocals und simpler Instrumentierung.
Die Presse meint es gut mit dem Folkmusiker und scheut nicht vor bedeutsamen Worten wie „der Nick Drake der nächsten Generation“ zurück. Tatsächlich hört man die Einflüsse seiner ganz grossen Idole Tom Waits und Bob Dylan auf frische Art und Weise deutlich heraus. Sein aber doch eigenständiges Gesamtbild müssen auch Künstler wie Bon Iver, Alela Diane und die Fleet Foxes bemerkt haben, als sie ihn auf ihre jeweilige Tour mitnahmen.
Sein neues Album Divide & Conqueer beinhaltet, zwischen einigen ersetzbaren Füllern, wunderbare Songs wie das leichtfüssige Woolgathering oder das dramatische, von wunderschöner Schwermut strotzende Fistful Of Swoon. Trotz seiner unkomplizierten Machart steht sein Zweitling im Gegensatz zu seinem Debütalbum Grace & Speed, das grösstenteils aus Live- und Schlafzimmeraufnahmen bestand. So verliert seine Musik ein wenig von diesem allseits beliebten Lo-Fi-Charme, jedoch nichts von Heidingers ausgeprägtem Sinn für Melodien.
Eine Reaktion
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11:58 Uhr, 4.7.2009, Link
halleluja! wie zauberhaft!