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Ebony Bones: „ADHS-Pop“

Von    |   30. Juni 2009   |   2 Kommentare

Ebony Bones am rumfläzenEbony Thomas aka Ebony Bones ist gemäss unserem Barcelona-Korrespondenten pop b. sessen der heisseste Scheiss des Sommers. Andere vergeben lustige Bezeichnungen wie „ADHS-Pop“. Es zappelt also ganz gewaltig.

Das Debüt-Album der „ADHS-Pop“-Lady oder ausgeschrieben „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung-Pop“, wie die taz Ebony Bones treffend beschreibt, heisst „Bone of my Bones“ und ist seit heute online, und zwar hier. Physisch erscheint das heisse Teil am 3. Juli. Die Mischung aus Afro-Beat, Indie-Rock, Post-Punk, Hip-Hop und Electro ist wohl DER Party-Knaller schlechthin. In den eigenen vier Wänden ist das aber dann doch etwas zu viel Spastik, zu viel Hummeln im Hintern und in punkto Nachhaltigkeit bietet meiner Meinung nach Santigold, mit der Ebony Bones oft verglichen wird, viel mehr.

Unterm Strich bleibt nicht viel von der Anfangs-Euphorie übrig – an der diesjährigen Indie-Messe SXSW wurde sie als Newcomerin des Jahres gefeiert. „Bone of my Bones“ lässt vieles vermissen, was ihre Club-Hits im voraus versprochen und durchaus auch eingehalten haben.  Ebony Bones  ist vielleicht eine  ganz lustige Post-Punk-Fasnachts-Truppe (sie kommt jeweils mit einer sechs-köpfigen Live-Band daher, die es in Sachen Outfit nicht weniger ausgefallen lieben), die aber weit mehr Freude versprüht als Freude bereitet. Eine bunte musikalische Stilmischung in Verbindung mit farbigen Outfits und zwei Club-Hits macht noch keine gute Platte. Die Viel-Farbigkeit in Ehren, sie ist dermassen überproduziert, dass einem fast übel wird. Kein Wunder, denn Ebony Thomas hat das Schauspielern im Blut. In ihrer ersten Promi-Karriere hatte sie eine Rolle im TV-Drama Family Affairs.

Dennoch, Ebony Bones wird die Charts erobern. In Japan, wo das Album bereits veröffentlicht wurde, schoss es auf Platz 10 der iTunes-Charts. Mittlerweile wirds wohl etwas schwieriger, denn die Hitparaden werden momentan ja von einem Künstler namens Michael Jackson ziemlich in Anspruch genommen. Womit wir wieder bei den Outfits wären.

> Ebony Bones „Bone of my Bones“ (Album-Stream)

> Ebony Bones live: 22. August 2009 For Noise Festival, Lausanne

2 Reaktionen

  1. #1 starttomelt

    17:23 Uhr, 30.6.2009, Link

    Party like it’s 2003!

  2. #2 Tom

    12:08 Uhr, 7.7.2009, Link

    Der Vergleich mit Santogold ist aber auch zu naheliegend. Sowohl die Basslines, der Sound, der Gesang… Mir taugt Ebony Bones dennoch sogar mehr als Santogold. Hat mehr Ideen drin. Auf alle Fälle schon mal gutes Popcorn, das Spaß macht. Mal sehen, wie lange der Spaß anhält.

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