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Song des Tages: Unto Ashes – Fly On The Windscreen

Von    |   12. Juni 2009   |   0 Kommentare

Michael Laird ist der Einzige, der die Asche während der letzten zehn Jahren durchgehend am Glühen hielt. Die Musik fast so unbeständig wie die Besetzung. Der Bezug auf ferne Zeiten bleibt.

Manche Menschen werden zur falschen Zeit geboren. Ihnen bietet neben modischer Exzentrik oder wissenschaftlichem Fanatismus gerade Musik die Möglichkeit einer Zeitreise. Im NeoFolk bzw. DarkWave feiert das Mittelalter bereits seit geraumer Zeit ein (musikalisch) nicht zu unterschätzendes Revival, das gerade in deutschen Landen besonders stark ausgeprägt scheint. 

Unto Ashes kommt zwar ursprünglich aus NYC, entwickelte sich aber schnell zum multinationalen Projekt und nimmt nicht nur durch vereinzelte deutsche Songtitel und Texte Bezug auf dunkle, barbarische Europa-Zeiten, in denen sich untergründig und subversiv die humanere Vernunft und Romantik herauszubilden begann.    

Anfang Mai erschien das sechste Album, „The Blood Of My Lady“, das im Zeichen von wechselnden Männervocals, der Spannung zwischen Sehnsucht und Verlust sowie dem Refrain des ‚Themes‘ steht – „She’s everywhere and nowhere“. Im Vergleich zu früheren GothicRock- und Klosterchor-Exkursen finden sich auf „The Blood Of My Lady“ friedliche, wenn auch traurige Schunkellieder, die einem in der kerzenbelichteten Schankstube den Stuhl zurecht rücken und süssen Wein vom Fass in den grossen Holzkelch füllen. 

Als eher zeitneutrales Beispiel sei hier die Todes-Hymne „Fly On The Windscreen“ vorgestellt, die (fast) bessere Version des 1985er Originals von Depeche Mode (Video). 

Unto Ashes – Fly On The Windscreen
[audio:http://mysite.verizon.net/vzenyyvm/sitebuildercontent/sitebuilderfiles/FLY.mp3]

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