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Es war einmal: My Latest Novel

Von    |   21. Mai 2009   |   0 Kommentare

My Latest Novel hört sich so, wie sich ein spannender Roman mit dem Leitmotiv Wehmut an einem kalten, regnerischen Tag liest. Und von denen gibt es in Glasgow zur Genüge.

Alle Jahre wieder: Kaum bricht der Sommer aus, wünscht man sich eine kleine Scheibe vom Trostlosigkeitskuchen des Winters zurück. Jedenfalls geht es mir meistens so. Da kommen die Schotten von My Latest Novel mit ihrem neuen Album Deaths and Entrances gerade richtig.

Trostlos ist das Quintett tatsächlich, und zwar auf eine melancholisch schöne Art und Weise. Die zahlreichen Vergleiche mit Arcade Fire hinken nämlich spätestens dann, wenn man die plakative Freude der beiden Bands vergleicht. Während die Kanadier eher auf wilde und dramatische Einlagen setzen, wirken My Latest Novel eher gesittet und nüchtern.

Mit viel Gefiedel und der warmen Stimme von Sänger/Gitarrist Chris Deveney gelangt man schon zu Beginn zu einem der Highlights des Albums: All in All in All is All ist die erste Single und beweist Gespür für die songtechnische Verpackung grosser Gefühle.

Und wie das eben so ist, am Ende eines guten Buches, will man sich nicht so ganz mit dem abrupten Finale zufrieden geben. Und hört sich das gute Stück gleich noch einmal an.

> Album-Stream (3voor12)

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