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Bob Dylan: Der Teufel liegt im Detail

Von    |   26. April 2009   |   1 Kommentar

„Together Through Life“ ist Bob Dylans 33. Studioalbum. Geprägt von Schmerz und seiner Stimme. Und grossartig, wie eh und je.

Bob Dylans neues Album „Together Through Life“ sei geprägt von Schmerz, sagt Bill Flanagan, der Dylan vor wenigen Tagen interviewt hat. Und er meint damit wohl nicht in erster Linie die Songtexte, sondern viel mehr die Stimmung auf dem 33. Studioalbum des wohl bedeutendsten noch lebenden Musikers. Rund zweieinhalb Minuten ist stellvertretend dazu der Song „If You Ever Go To Houston“ alt, dann droht es Dylans Stimme für einen kurzen Moment zu zerreissen. Er klingt kratzig und verraucht wie gewohnt, aber kraftvoller als erwartet.

Seine Stimme ist auch stärker in den Mittelpunkt gerückt, als das noch auf dem mit zwei Grammys ausgezeichneten Vorgängeralbum „Modern Times“ der Fall war. Gleichzeitig ist die Musik ruhiger, sanfter geworden. Dieses Unbeschwerte und Unaufdringliche, das den Vorgänger ausgezeichnet hat, blickt zwar nach wie vor um die Ecke. Allerdings fein säuberlich verpackt in Bluessongs, die in der Zeit weit zurück blicken. Mit Vorliebe bis zum Chicago Blues der 1950er, charmant instrumentiert mit Banjos, Mandolinen und einem Akkordeon. Und aus dem zurückgelehnten Blues-Muster bricht kein Song aus.

Der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Und so gesehen sind es auch kleine Nuancen, die zwischen den einzelnen Songs den Unterschied ausmachen. Etwa das Blues-Gaspedal, das Dylan auf „Shake Shake Mama“ durchdrückt, die tiefe Melancholie auf „Life Is Hard“ oder der kleine Hoffnungsschimmer „It’s All Good“, der den Schmerz für einmal zurückdrängt.

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