Seit zwölf Jahren hat sich das Festival Les femmes s’en mêlent zum Ziel gesetzt, weiblichem Musikschaffen eine Plattform zu bieten. In Frankreich gegründet, findet das Festival unterdessen in diversen Städten Europas und zum zweiten Mal auch in Spanien statt.

An der Barcelona-Ausgabe des Festivals präsentierten sich in der schönsten Venue der Stadt, dem Sala Apolo, fünf Bands dem leider etwas spärlich erschienen Publikum: Sara Lov (SWE), Audrey (SWE), John & Jehn (UK), Le Corps Mince de Françoise (FIN) und Michacu & The Shapes (UK).

Vor allem die beiden Bands von der Insel vermochten zu überzeugen. John & Jehn, ein ursprünglich aus Frankreich stammendes Pärchen, sind die personifizierte Coolness, Jon Spencers und Cristina Martinez‘ gemeinsamer Band Boss Hog nicht unähnlich. Für ihren Hammondorgel-Gitarren-Drumcomputer-Sound, eine Mischung aus 50s-Rock’n’Roll und Velvet Underground, fällt mir keine treffendere Bezeichnung als Sex-Rock ein.

Überragend anschliessend die Everybloggers Darlings Micachu & The Shapes. Schlicht phänomenal, wie die 21-jährige Mica Levi und ihre zwei ebenfalls blutjungen Bandkollegen das quirlige, experimentelle Album live umsetzen. Scheppernd und lärmig aber unglaublich präzise führen hier drei top MusikerInnen die Zukunft der Popmusik vor und haben sichtlich riesigen Spass dabei. Vor lauter Staunen, hätte ich fast das Tanzen vergessen. Micachu & The Shapes spielen an der Bad Bonn Kilbi, der einzig wirkliche Pflichttermin in diesem Frühjar.

Les femmes s’en mêlent in der Schweiz: 25. April, Le Romandie, Lausanne, mit Clare & The Reasons und Wildbirds & Peacedrums.

Los imagenes: Sara Love, Audrey (2), John & Jehn, Le Corps Mince de Françoise, Micachu