78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Mit Timothy Leary im Traumtheater

Von    |   31. März 2009   |   3 Kommentare

Water Lily eilt der Ruf als «Radiohead von der Alpweide» voraus. Ob die Walliser mit ihrem dritten Album mit diesem Vorurteil aufräumen können?

Mit dem Slogan „Turn on, tune in, drop out“ rief Timothy Leary in den 60ern zur kollektiven Bewusstseinserweiterung auf. Water Lily, die schon mit „13th Floor“ auf ein höheres Bewusstseinslevel anspielten, haben ihr neues Album nach der LSD-Gebrauchsanweisung des Acid-Advokaten benannt. Der Eskapismus der Unterwalliser äussert sich allerdings auch diesmal nicht in dröger Musik, die Popstrukturen negiert. Trotz psychedelischen Zwischentönen bleiben Water Lily auch auf ihrem dritten Album dem Popsong verpflichtet.

Das Septett lotet auf „Turn On – Tune In – Drop Out“ das Spektrum zwischen groovender Entspanntheit, Prog-Rock-Theatralik und Disco-Rock-Getriebenheit aus. Der Radiohead-Vergleich drängt sich dabei höchstens bei den Stücken „Not All Soldiers Are The Same“ und „Broken Blinkers“ auf. Sonst klingt das Album eher wie ein Hybrid aus Archive und *hüstel* Dream Theater. Ob diese Mischung funktioniert, könnt ihr im 78s-Soundsystem selbst herausfinden:

> „Turn On – Tune In – Drop Out“ anhören

[youtube 5a86ybB6qYQ]

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3 Reaktionen

  1. #1 Mathias

    15:56 Uhr, 2.4.2009, Link

    Grandiose Platte! Auch hier rührt wohl die weiestgehende Nichtbeachtung daher, dass Schweizer das eigene Musikschaffen reflexartig kleinreden, negieren oder ignorieren. Siehe auch Marygold: Wenn diese Bands aus dem Ausland kämen, dann wären die GROSS! Darin zeigt sich das wahre Füdlibürgertum.

  2. #2 Ryan

    15:31 Uhr, 4.4.2009, Link

    ‚Electric Suns‘ ist wirklich schön.

  3. #3 David Bauer

    03:58 Uhr, 6.4.2009, Link

    Ganz gross. Möglicherweise das Schweizer Album des Jahres 2009. Und auch nach internationalen Massstäben sehr, sehr gut.

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