Coverart: Joy Division – An Ideal For Living (kontrovers)
Von David Bauer | 23. März 2009 | 3 Kommentare
Drei Jahre haben Joy Division gereicht, um zu einer der wichtigsten Inspirationsquellen für die britische Musikszene zu werden.
„An Ideal For Living“ war die erste Veröffentlichung in der kurzen Bandkarriere von Joy Division, die sich kurz davor erst von Warsaw umgetauft hatte. Das Cover mit seiner Hitlerjugend-Ästhetik, gemalt von Gitarrist Bernard Sumner, sorgte für eine grosse Kontroverse, später wurde eine zweite Version der EP mit einem Baugerüst auf dem Cover veröffentlicht.
Bezüge zum Nationalsozialismus stellten Joy Division in verschiedenen Situationen immer wieder her. Bis heute ist nicht klar, wie viel Ironie, wie viel Naivität oder wie viel tatsächliche Nähe zur braunen Ideologie dahinter steckte. Joy Division weigerten sich, in Interviews dazu Stellung zu nehmen.
Band: Joy Division
EP: An Ideal For Living
Jahr: 1978
Design by: Bernard Sumner
In der Serie Coverart stellen wir jeden Montag ein Plattencover vor, das besonders sehenswert ist.
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3 Reaktionen
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15:54 Uhr, 26.10.2009, Link
Let’s celebrate the irony! Gott, ich hasse es… Nein! Joy Division hatten in keiner Form etwas mit dem Nationalsozialismus zu tun… zumindest nichts im positiven Sinne. Wenn sie rechts gerichtet wären und hätten es geheim lassen wollen, hätten sie dann diese Cover veröffentlicht, sich Warsaw genannt (den Bezug kennt hoffentlich jeder), sich Joy Division genannt (Boredell der Nazis im 2. Weltkrieg), sich New Order genannt (= Hitlers Neue Weltordnung)… Ich meine Sid Vicious trug auch ein Hakenkreuz-Armband. Aus was…? Na…? Aus Rassismus… NEIN! Aus Ironie!
13:43 Uhr, 16.1.2010, Link
Wer sich mit der Bandgeschichte befasst hat, weiss, dass es bei der Namensfindung um größtmögliche Provokation ging. Joy Division starteten 1976 als Punkband. Und wie sollte das besser gehen, als die Band nach der Zwangsprostituierten-Abteilung eines Konzentrationslagers zu nennen?
11:04 Uhr, 23.11.2012, Link
und schade, das nur das frontcover zu sehen ist…ja, da kann man schnell denken, ups, nazidreck…aber das cover war ja zum aufklappen, bzw innen war ein weiteres bild, das von einem jüdischen jungen im ghetto, der ängstlich seine arme gehoben hat, weil hinter ihm ein soldat mit waffe stand. somit für mich provozierend, um dann den mantel wegzuziehen und zu zeigen, was drauss passiert, aus so einer hörigkeit.