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Schweizer „Dicke-Eier-Rock“ aus Berlin

Von    |   22. März 2009   |   9 Kommentare

The Shell aus St. Gallen machen neuerdings Dicke-Eier-Rock. Damit kommen sie ihrem lange ersehnten Ziel, dem so genannten Durchbruch, so nahe wie noch nie.

„Big Ball“ heisst der neue Track von The Shell, welcher der Band aus St. Gallen endlich den lange ersehnten Durchbruch garantieren soll. Nachdem sich die Band krampfhaft und eher erfolglos versucht hat in der Indie-Ecke Marke Radiohead und Placebo zu etablieren, zelebrieren sie neuerdings Dicke-Eier-Rock.

Die Band hat eine weltweite Odyssee hinter sich. Nach längeren Aufenthalten in London und San Francisco sind sie seit zwei Jahren in der deutschen Hauptstadt und werkeln mit einem neuen Gitarristen und Schlagzeuger an ihrem neuen musikalischen und, wenn man den Sänger so anschaut, auch an ihrem physischen Gerüst.

Das Resultat: Mehr Testosteron als Indie-Romantik, mehr Loudness als subtile Sounds und vor allem mehr Mainstream- denn Nischen-Denken. Dass für diesen Stilwechsel unter anderem auch das neue Management mitverantwortlich ist, das unter anderen auch The Boss Hoss unter Vertrag hat, lässt sich wohl nicht von der Hand weisen. Das Sprichwort mit der Seele und dem Teufel könnte da durchaus als Vorwurf geltend gemacht werden. Aber die Band wird sich wohl die alles entscheidende Frage gestellt haben: Wollen wir in Schönheit untergehen oder neue Wege gehen?

Der neue Weg zeitigt auf jeden Fall schon erste Erfolge. Nivea spannt ihren Song „Big Ball“ in eine weltweite Marketing-Kampagne ein. Die Marke passt ja perfekt zu Testosteron, hört man da schon einige frotzeln! Anyway: Auf ihrer Webseite gibt’s den Song „Big Ball“ gratis zum Download. Das Video dazu verspricht zumindest mal grosse Hallen, der vorläufige Tournee-Plan lässt da wohl noch einiges zu wünschen übrig. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

The Shell – Big Ball (Download)

> Nachtrag: Auch das Gratisblättli 20minuten hat nun über den Nivea-Deal geschrieben und Sänger Patrice Lambeau dazu befragt.

> Die neue Platte „Disco Monte Cristo“ erscheint am 19. April


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9 Reaktionen

  1. #1 Divel

    13:36 Uhr, 22.3.2009, Link

    Abklatsch bleibt Abklatsch und
    dazu auch noch auf unternull Niv(ea)au.

  2. #2 Dominique Marcel Iten

    14:54 Uhr, 22.3.2009, Link

    Der Song ist perfekt für jede Nivea-Vodafone-Nike-Whatever Werbung. Oder einem FIFA/NHL Game.
    Und genau darum leider auch sehr austauschbar…

  3. #3 Don Sarbudo

    10:23 Uhr, 25.3.2009, Link

    oha…schon total the shell – untypisch. aber schlecht ist der song nicht. @divel: im grunde genommen sind 95% der aktuell erfolgreichen bands abklatsch von irgendwas, das muss aber nicht schlecht sein

  4. #4 dominic

    23:31 Uhr, 25.3.2009, Link

    ich finde, du hast den richtigen Ton für diesen Artikel gefunden, Mathias. Kompliment.

  5. #5 Ryan

    23:46 Uhr, 25.3.2009, Link

    dem stimme ich zu, treffend geschrieben.

  6. #6 Patrik

    21:24 Uhr, 29.3.2009, Link

    Differenziertheit ist hier völlig fehl am Platz. Diese Band ist einfach nur zum Kotzen! Durchkalkulierter, profilloser, stromlinienförmiger, seelenfreier Kommerz der übelsten Sorte.
    Das die immer noch „Musik“ machen erstaunt mich allerdings. Probieren ja schon bald seit zehn Jahren einen „Durchbruch“ zu erzwingen. Die sollten alle besser wieder ins Büro oder ins Callcenter gehen und dort Kopiergeräte bedienen. Musicstar Niveau.

  7. #7 peedy

    11:58 Uhr, 30.3.2009, Link

    der patrik spricht mir aus der seele

  8. #8 Dale C.

    17:22 Uhr, 30.3.2009, Link

    danke patrik, du hast mir viel schreibarbeit abgenommen. wer jahrelang dem „durchbruch“ hinterher rennt – und das machen sie schon, seit ich mich erinnern kann – ist einfach nur peinlich. mein tip: lasst es doch einfach bleiben! danke.

  9. #9 ivo

    07:27 Uhr, 31.3.2009, Link

    Interview mit The Shell und dem Label könnt ihr euch auf http://www.virus.ch anhören.

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