78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Delilahs: Was lange währt, wird endlich gut (exklusiv probehören bei 78s)

Von    |   6. März 2009   |   16 Kommentare

Drücken wir beide Augen zu. Vergessen wir, was in der Vergangenheit geschehen ist. Und widmen wir uns dem Debutalbum der einstigen Vorzeigegirlieband der Schweiz: den Delilahs.

Nächste Woche erscheint das selbstbetitelte Debut der Delilahs, die turbulente Zeiten hinter sich haben. Und ein wenig Personal- und Labelpolitik muss auch an dieser Stelle sein, denn die Girlieband aus Zug ist streng genommen Vergangenheit.

Mit Daniel Fischer (The Fuckadies, Unhold) ist im letzten Jahr ein neuer Drummer zu Sängerin/Bassistin Muriel Rhyner und Gitarristin Isabella Eder dazu gestossen. Neu ist auch das Label: Ihr Debut bringen die Delilahs bei Chop Records (Kummerbuben, Bonaparte) raus.

Im Vergleich zur vor einem Jahr erschienenen EP „If We Don’t Shout“ haben die Delilahs einen ordentlichen Zacken zugelegt. Die Songs sind bis auf wenige Ausnahmen rockiger und wuchtiger. Das beweist der Opener „Bodies“ ebenso wie das punkig angehauchte „Is That A Reason For Love“. Auch „I Wanna Be A Housewife“ hat ein lautes Wort mitzureden. Keine zwei Minuten lang, unmissverständliche Aussage und gelegentliche „Hey-You“-Zwischenrufe machen das Stück zu einem der temporeichen Album-Höhepunkte. Gemeinsam mit „Calm Me Down“, das zu einem grossen Teil von Muriel Rhyners Stimme lebt.

Seit jeher haftet der Musik der Delilahs eine Eingängigkeit an, die Songs bleiben haften, die Melodien haben Ohrwurm-Charakter. Das erinnert über weite Strecken ans 2005er-Debut von The Like aus Los Angeles, kommt aber insgesamt kompakter und homogener daher. Und täuscht deshalb auch über gelegentliche Ausreisser nach unten hinweg (das flache „My Own Destiny“, das unaufgeregte „I’m Lovestruck“). Was lange währt, wird also endlich gut – und ist ab sofort im 78s Soundsystem zu hören.

> Albumplayer: Delilahs – delilahs im 78s Soundsystem
> „Chemie stimmte von Anfang an“ – Interview mit dem neuen Drummer Daniel Fischer

16 Reaktionen

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  1. #1 Patrik

    10:55 Uhr, 6.3.2009, Link

    Schöne Platte!

  2. #2 Dominique Marcel Iten

    11:16 Uhr, 6.3.2009, Link

    Ganz ehrlich: Mit einer Platte wie dieser wäre der Hype von damals berechtigt gewesen.
    Macht die Band aber auch sympatischer, dass sie es nicht sehr einfach hatte in den letzten Jahren, sich davon aber nicht abbringen liess, weiter ihren Weg zu gehen.
    Toll an der Platte: Sie ist dreckiger als die eher zahme EP.
    Und B Like Banana ist schlichtweg ein toller, witziger Song =)

  3. #3 Ryan

    11:57 Uhr, 6.3.2009, Link

    Sind ein paar wirklich tolle Songs drunter, auch ein paar Hänger, aber insgesamt klingt das sehr frisch. Isabella Eders Gitarrensound und Stil sind 1A, könnte ich stundenlang hinhören.

  4. #4 Mathias

    12:26 Uhr, 6.3.2009, Link

    sehe ich auch so: B Like Banana hat Kult-Potential. Tönt für mich nach einer Annäherung an Veruca Salt, was immer gut ist.

  5. #5 Patrik

    15:58 Uhr, 6.3.2009, Link

    Veruca Salt kam mir heute morgen beim Hören auch in den Sinn – also „Celebrate You“ liebe Delilahs ;-)

  6. #6 el pablo

    16:46 Uhr, 6.3.2009, Link

    will wirklich nicht den miesepeter spielen, aber ich finds sehr bescheiden das album. oder ganz diplomatisch: nach meinem musikgeschmack ist das weder frisch noch spannend.

  7. #7 Mathias

    17:18 Uhr, 7.3.2009, Link

    ja klar, innovativ tönt gewiss anders. aber die delilahs machen ihre sache trotzdem sehr gut. angesichts der querelen der letzten paar jahre mussten sie sich mit dieser platte quasi an den eigenen haaren aus dem sumpf ziehen…

  8. #8 dude

    09:49 Uhr, 12.3.2009, Link

    wieder die alte provokative frage: hätten the delilahs auch diese aufmerksamkeit ohne frauenbonus? sind die songs wirklich so gut?

  9. #9 David Bauer

    09:53 Uhr, 12.3.2009, Link

    Dude, sag du es uns. Dafür steht das Album im Soundsystem.

  10. #10 Isidor Wachtelmann

    11:10 Uhr, 12.3.2009, Link

    Ich verfolge die Entwicklung der Delilahs schon seit Ende 2005, auch, weil sie auf die selbe Schule gingen. Finde sie sehr sympathisch, was mir auch das gestrige Interview auf DRS 3 wieder gezeigt hat. Ihre Musik will mich aber bis dato nicht voll überzeugen. Insbesondere Ihre „rockige“ Seite. Für mich „rockt“ sie eben kaum. Dagegen hat Muriel Rhyner ein Gespür für eingängige Popsongs. Dort sehe ich ihr grösstes Potenzial.

  11. #11 dude

    14:07 Uhr, 12.3.2009, Link

    ich muss mir vielleicht mal länger zeit nehmen, das album mehrere male durchzuhören. bis jetzt nach zwei durchgängen überzeugen mich die songs überhaupt nicht. die stimme ist super, aber ich als alter pophase stehe halt schon auf ein bisschen eingängigere melodien. die rockigeren songs klingen für mich sehr nach „ich hab da eine powerchord abfolge, lass uns doch gleich einen song daraus machen“. allerdings traue ich dem album auch zu, dass es nach mehrmaligem hören wächst. ich bin selbst gespannt! :o)

  12. #12 phil

    09:47 Uhr, 13.3.2009, Link

    hmm. die stimme scheint mir ein bisschen flach (oder anders gesagt: möchtegern yeah yeah yeahs aber ohne die nötige power). die produktion zudem – leider wie sehr oft bei schweizer rock – viel zu zahm. lasst die gitarren doch mal ein bisschen schmutzig klingen. potential hat’s, aber für mehr als 2x durchhören wirds wohl nicht reichen.

  13. #13 Chris

    10:04 Uhr, 15.3.2009, Link

    Ist mir etwas zu kindisch geraten das Album hier. Nach der EP (an der ich durchaus Gefallen fand) hätte ich mir etwas mehr Tiefgang erhofft. Schade.

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