Song des Tages: Canidas – Hold
Von Marco Durrer | 6. März 2009 | 0 Kommentare
Nach jahrelangem Warten ist es an der Zeit, die Hoffnung zu begraben. „Golden“ bleibt das erste und letzte Album von Canidas, den schwedischen Portishead.
Der Vergleich mit Portishead hinkt natürlich. Die Instrumentierung ist spärlicher, akustischer, entspannter. Die weibliche Stimme naiver, jungfräulicher und schlendert verträumt durch vergleichsweise idyllische Gefühlslandschaften. Eine Idylle allerdings, deren Stille trügt, denn am Horizont türmen sich beinah unmerklich dunkle Wolken, die Luft mit schwüler Schwermut aufgeladen. Eine kraftvolle Sublimität, die dem einst Verfallenen seit Jahren im Unterbewusstsein schmort und ob ihrer Einzigartigkeit immer wieder ins Bewusstsein schwappt.
Nirgendwo offiziell verkündet, muss doch davon ausgegangen werden, dass sich das von Cannabis und Adidas angetane Quartett kurz nach dem Release ihres Debüts 2001 auflöste. Obschon seither noch keine zehn Jahre vergangen sind, ein grandioses Comeback wie von Portishead ist leider nicht zu erwarten. Mit „Hold“ soll die Hoffnung – ein bisschen traurig, aber endlich – feierlich zu Grabe getragen werden.
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