78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Das Skelett lässt seine Muskeln spielen

Von    |   4. März 2009   |   7 Kommentare

John Sars veröffentlichen am 6. März ihr zweites Album „Skeleton Sound“. Wer Albini-Produktionen liebt und Honey For Petzi vermisst, kann blind zugreifen.

Steve Albini hätte seine wahre Freude an ihnen. John Sars klingen so knochentrocken wie die berüchtigten Produktionen des legendären US-Produzenten. Folgerichtig hat das Zürcher Quartett mit Aargauer Migrationshintergrund sein zweites Album „Skeleton Sound“ betitelt. Den muskulösen Songs liegt ein gelenkiges Gerüst zugrunde, das kein Gramm Fett zu viel auf sich trägt. Überhaupt lautet das Credo von John Sars offenbar „weniger ist mehr“: Auf „Skeleton Sound“ finden sich lediglich sieben Songs. Doch diese haben es in sich.

„Retox“ legt das zügige Marschtempo vor, mit dem die Groovearmada von John Sars durch „Skeleton Sound“ gallopiert. Flink wie Wiesel schlagen sie Haken bevor es langweilig wird. Lediglich „Soft Choc“ gönnt dem Hörer eine kurze Verschnaufpause, bevor sich der Vorwärtsdrang der Band mit „K3000“ erneut durchsetzt. Im Vergleich zum Debüt wird auf dem Nachfolger deutlich mehr gesungen. Bei „Looney Jean“ geht dies durchaus auf, auch wenn der Tages-Anzeiger den „dünn klingenden Gesang“ bemängelt. Doch da bei John Sars das Zusammenspiel von Gitarren, Bass und Drums im Mittelpunkt steht, bleibt dieser ohnehin Nebensache.

Der Songtitel „Maximum Freedom“ steht stellvertretend für die Freihheit, die jede Band von Ikarus Records geniesst. „Skeleton Sound“ hört man an, dass John Sars keine Kompromisse eingehen. Sie sträuben sich in ihrem Pressetext gegen die Post-Rock-Schublade, wohl deshalb, weil ihre Musik mit den ollen Laut-Leise-Dynamik-Spielen nur wenig zu tun hat. Gängige (Post-)Rockismen umgehen John Sars so leichtfüssig wie Honey For Petzi. Bekanntlich waren ja auch die Lausanner für „Heal All Monsters“ mit Steve Albini im Studio. Sollte Albini „Skeleton Sound“ zu Ohren kommen, ist es gut möglich, dass er demnächst auch bei John Sars anklopft. Doch der würde das bestimmt auch nicht besser hinkriegen.

> „Skeleton Sound“ im 78s-Soundsystem anhören

7 Reaktionen

  1. #1 flo

    15:11 Uhr, 4.3.2009, Link

    grossartig!

  2. #2 David Bauer

    15:16 Uhr, 4.3.2009, Link

    Oh ja!

  3. #3 Livio

    21:41 Uhr, 4.3.2009, Link

    Bin schon nach 2 Songs begeistert! Eine weitere Perle im Ikarus Records Katalog.

    Wo wird’s das gute Stück zu kaufen geben? Über die Homepage?

  4. #4 jdw

    23:47 Uhr, 4.3.2009, Link

    in züri im jamarico oder im recrec
    in aarau im dezibelle
    in thun im zigzag
    in lausanne im disc-à-brac

    oder im www:
    http://www.cede.ch/de/music-cd/frames/frameset.cfm?aobj=755839
    http://www.1advd.ch/DefaultCD.asp?idlnk=5984712
    http://www.soundmedia.ch/det/a/6sw/103282134/john-sars/skeleton-sound
    http://www.citydisc.ch/music/detail.cfm?art_nr=9517731&lang=d&section=

    überall sonst: danach fragen, kann bestellt werden

  5. #5 Mathias

    08:05 Uhr, 5.3.2009, Link

    waren eine klasse für sich in der mars bar letzten samstag! grosses tennis!

  6. #6 Livio

    12:24 Uhr, 5.3.2009, Link

    dankeschön.

  7. #7 Patrik

    22:43 Uhr, 8.3.2009, Link

    Danke für diesen Artikel Ralph! Kein unnötig übertriebenes Gehype sondern einfach Tatsachen. So sollte es immer sein.

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