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Auch live grössenwahnsinnig: Polarkreis 18 im Interview

Von    |   5. Februar 2009   |   0 Kommentare

Der Hype erreicht die Schweiz: Mit der Single „Allein Allein“ sind Polakreis 18 aus Dresden im letzten Jahr in Deutschland endgültig durchgestartet. Im Interview spricht Philipp Makolies (Guitar/Piano) über den Grössenwahn.

Wo kommen der Bombast und die Opulenz auf eurem zweiten Album her?
Philipp: Die Idee, in diese Richtung zu gehen, war schon beim ersten Album vorhanden. Wir wollten auch damals mit einem Orchester zusammen arbeiten. Aber die finanziellen Mittel fehlten uns, deshalb konnten wir das nur andeuten. Aber dank des Label-Wechsels hatten wir nun zum ersten Mal die Möglichkeit, mit einem richtig grossen Orchester zusammen zu arbeiten – da haben wir es richtig krachen lassen.

Ihr betont immer wieder, dass ihr einen gewissen Hang zum Grössenwahn habt. War das schon immer so?
Das hat schon immer in uns geschlummert. Auch beim ersten Album – viele haben uns schon damals als grössenwahnsinnig bezeichnet. Jetzt mit dem neuen Album war das noch mal eine Stufe höher. Aber dieser Grössenwahn konzentriert sich auf das künstlerische Schaffen und auf die Musik, nicht auf unser privates Leben.

Du hast den künstlerischen Aspekt angesprochen. Seht ihr eure Musik als Kunst?
Die Musik direkt nicht. Aber wir versuchen, gesamtkonzeptionell zu arbeiten – mit dem Artwork oder dem Bühnenbild und -outfit. Das Gesamtpaket Polarkreis 18 würde ich auf jeden Fall als eine Art künstlerische Arbeit beschreiben, weil es doch über die Musik hinaus geht.

Euer Sänger Felix brachte den Vergleich, dass ihr euch als Architekten seht.
Das hängt damit zusammen, dass wir teilweise sehr analytisch vorgehen. Das kann man wirklich mit der Arbeit in einem Architektur-Büro in Verbindung bringen. Wir sitzen dann alle an unsern Rechnern, nehmen alles auseinander und analysieren, was wir mit den Ideen machen können.

Ihr seid in Dresden aufgewachsen. Wie hat die Stadt mit ihren monumentalen Gebäuden eure Musik beeinflusst?
Das spiegelt sich relativ stark in unserer Musik wider. Wir alle sind hier geboren, aufgewachsen, haben hier angefangen, Musik zu machen und leben noch heute hier. Dresden ist nicht zu hektisch, aber auch nicht zu klein. Es ist sehr angenehm, hier zu leben. Die Stadt hat uns insofern geprägt, dass man hier ziemlich abgeschottet ist von irgendwelchen Trends und Szenen. Dresden wurde zu DDR-Zeiten ja auch als das „Tal der Ahnungslosen“ betitelt. Weit weg von allem haben wir hier unseren eigenen Stil entwickelt.

Ihr tretet am 10. März im Abart in Zürich auf. Wie schwierig ist es, eure Songs live umzusetzen?
Das ist weder schwierig, noch leicht. Das macht einfach total viel Spass. Die neuen Songs auf der Bühne zu spielen ist sehr befreiend. Wir arrangieren für die Live-Geschichten immer sehr viel um. Die Musik bleibt dabei auch auf der Bühne opulent. Wir können zu sechst zwar nur bedingt ein 50-Mann-Orchester ersetzen. Aber da gibt es ja viele technische Hilfsmittel. Wir arbeiten mit Samplern und Synthesizern. Der Grössenwahn darf natürlich auch live nicht fehlen.

Polarkreis 18 – The Colour of Snow

Live: 10. März im Abart, Zürich

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