Der Wind aus Nebraska
Von Sabrina Stallone | 2. Februar 2009 | 1 Kommentar
Ein Schuss Kammermusik, Americana-Akustik, warme, nostalgische Geigen und noch vieles mehr findet man auf dem Debüt von Midwest Dilemma. Kein Wunder, bei 23 Musikern.
Das Album Timelines & Tragedies ist versehen mit einer üppigen und doch immer dezenten Instrumentation, die einen auf dem ganzen Album begleitet, streckenweise Irland streift und sich danach in allen möglichen Facetten der nordamerikanischen Folkmusik verliert. Fast zwei Dutzend Bandmitglieder umspielen bei Midwest Dilemma gekonnt die Worte des Songwriters Justin Lamoureux.
Anfangs noch die Mühen seiner Grosseltern im frankophonen Teil Kanadas schildernd, geht er durch die Leiden seiner Eltern während dem Vietnamkrieg über zu seinen Eindrücken und Anekdoten über das Leben in Omaha, der grössten Stadt im fast schon unscheinbaren US-Staat Nebraska. Die Verkörperung eines „Midwest Dilemmas“, also. All dies begleitet von einem Orchester voller traditionellen sowie unkonventionellen Instrumenten.
Das bei uns noch gänzlich unbekannte und unveröffentlichte Werk blieb aber auf der anderen Seite des Atlantiks nicht unbeachtet. Die Blogwelt ist restlos begeistert, die Konzerte ausverkauft. Bei den Omaha Entertainment Awards schnappten die Neulinge Grössen wie Tilly & The Wall, Conor Oberst und The Faint den Album Of The Year Award vor der Nase weg und konnten diese riesige Ehre kaum fassen.
Midwest Dilemma umhüllt den Hörer wie ein schwerer Samtmantel in einer windigen Nacht in den High Plains. Dies hoffentlich auch bald in Europa.
Eine Reaktion
78s wird seit Juni 2015 nicht mehr redaktionell betreut. Die Kommentarfunktion ist deswegen deaktiviert.
21:33 Uhr, 8.3.2009, Link
Grossartige Songs. Die CD ist in der Schweiz noch nicht erhältlich? Schade, schade…