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Satan’s Inn zum Zweiten oder Wenn harte Mucke tierisch abgeht

Von    |   27. November 2008   |   2 Kommentare

Sorry für die lange Funkstille seit meiner ersten Wortmeldung, aber mir hatte es vorübergehend die Sprache verschlagen. Ich sag nur: „Chinese Democracy“… 

Meine Güte… Da sind alle Metallica-Experimente von „Load“ bis zu „St. Anger“ richtige Meisterwerke gegen dieses überladene, überambitionierte, letztlich vollkommen seelenlose Machwerk! Lassen wir Liebhaber der härteren Töne also die Hardrock-Dinosaurier endgültig begraben und wenden uns anderen ausgestorbenen Tieren zu: den Mammuts. Forschern ist es nämlich gelungen, deren DNA zu entschlüsseln. Theoretisch könnte man mit diesem Wissen Mammuts wieder zum Leben erwecken. Nur: Das ist gar nicht nötig! Denn das Mammut ist nicht tot, zumindest hat ein Exemplar der nordamerikanischen Unterart der Mastodonen überlebt und mischt seit einigen Jahren die Metalszene gehörig auf. Die Rede ist von Mastodon, in den Augen des Schreibenden die grossartigste Metalband der Gegenwart. Technisch brillant, ideenreich, episch, gleichzeitig ungemein brachial. Das nächste Album „Crack The Skye“ ist bereits angekündigt, hier wird darüber gesprochen. Eine Headliner-Tour ist leider keine in Sicht, stattdessen supporten Mastodon weiterhin die ganz Grossen des Genres: Nach Slayer in Winterthur vorletzte Woche wird die Band am 16. Juli mit Metallica im Hallenstadion auftreten. 

Auf ein neues Album von Mastodon müssen wir also noch bis nächstes Jahr warten. Wir brauchen aber das Tierreich nicht zu verlassen um Stoff zur Überbrückung der Warterei zu finden. Zum einen gibt’s da Bison B.C. aus Vancouver, eine Band die kürzlich ein neues Album namens „Quiet Earth“ (Metal Blade) veröffentlicht hat. Das erreicht zwar nie die Klasse von Mastodons Werken, die Herangehensweise ist aber prinzipiell dieselbe: Scheuklappen weg und sich das Beste rauspicken aus bald 40 Jahren heavy metal-Geschichte.

Bison B.C. – Slow Hand Of Death [audio:http://www.metalblade.de/mp3/bison/slowhandofdeath.mp3]

Zum anderen möchte ich euch Akimbo ans Herz legen. Die tragen das Tierreich zwar nicht im Bandnamen, widmen sich auf ihrem neuen Album „Jersey Shores“ (Neurot) aber dem fiesesten aller Viecher (zumindest wenn man Hollywood glaubt), dem Weissen Hai. 1916 wurden die Küsten von New Jersey von Haiattacken heimgesucht und Akimbo haben diese Ereignisse nun vertont. Die monsterschweren Sludge-Riffs packen wie das tödliche Gebiss des weissen Killers zu und ziehen den Hörer in die Tiefe. 48 Minuten lang dauert der Kampf, unterteilt in 6 Songs die aber nahtlos ineinander übergehen und keine Zeit zum Luft holen lassen. 

Akimbo – Great White Bull [audio:http://www.neurotrecordings.com/artists/akimbo/audio/05%20Great%20White%20Bull%20copy.mp3]

2 Reaktionen

  1. » Satan’s Inn: Breaking News! | 78s - Das Magazin für bessere Musik
  1. #1 Dominique Marcel Iten

    12:33 Uhr, 28.11.2008, Link

    Wurden Bison B.C und Akimbo etwa vom gleichen Produzenten produziert, oder ist das eher Zufall dass der Gitarrensound und das Producing so ähnlich klingen?
    Was ich so oder so schade finde ist, dass Metalalben heute so eine Art „Vorlagesound“ haben, so dass viele Alben Soundtechnisch ähnlich klingt.
    Mastodon waren da mit ihrem letzten Album eine nette Ausnahme.

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