Schuldig im Namen des Country
Von Silvan Gertsch | 23. Oktober 2008 | 1 Kommentar
Sie sind „Bastard Speed Country Boys“. Und so klingen sie auch. Ziemlich genau ein Jahr nach ihrem letzten Album legen Slam & Howie And the Reserve Men nach. Schuldig, im Namen des Country!
Country kann verdammt sexy sein. Dazu braucht es aber ein paar gestandene Mannsbilder, die das Genre mit einem leichten Hang zur Ironie und trotzdem mit der nötigen Portion Ernsthaftigkeit betrachten. So wie Slam, Howie und deren Reserve Men. Die Speed-Country-Bastarde bedienen ihre Instrumente auch ein Jahr nach dem Release ihres Debutalbums schneller als ihr Schatten zu reagieren in der Lage ist. Die Melodien sitzen lockerer, als jede Smith & Wesson in ihrer Halterung. Das Tempo auf „Guilty“ (N-Gage/Musikvertrieb), das am 24. Oktober erscheint, ist nach wie vor ultraschnell, die Stimmung hochexplosiv.
Und doch hat im Vergleich zum Vorgänger vieles geändert. Das eröffnende „Bastard Speed Country Boys“ ist zwar noch eine gewohnte Kampfansage an das verstaubte Country-Image. Temporeich geht’s ebenfalls auf „The Greenhorn“ und auf „Doc Holliday“ zu und her. Daneben gibt’s aber zwei spektakuläre Covers: Ihre Version der Social-Distortion-Hymne „Story of My Life“ ist relativ nahe am Original, einfach in Slam & Howie-typischer Country-Manier vorgetragen. Anders der Ramones-Klassiker „Blitzkrieg Bop“, den sie in gefühltem Zeitlupentempo aber mit umso mehr Stil covern. Und im Song „Uncle Sam And His Beloved Sputnik“ legt gemäss Bandaussage ein russischer Seemannschor den Boden für die vier Cowboys aus Bern. Yiiiha!
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