78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Satan’s Inn: Willkommen in der Hölle!

Von    |   22. Oktober 2008   |   16 Kommentare

Hell-o! Willkommen zur neuen Hard’n’Heavy-Kolumne auf 78s.ch. Um der drohenden Verweichlichung der 78s-Leserschaft entgegen zu wirken, hat die 78s-Redaktion meine Wenigkeit engagiert, um euch mit einem minimalen Wissen in Sachen Heavy Metal auszustatten.

Heavy Metal macht nämlich nicht nur Spass (wann hattest du zum letzten Mal Spass beim Musik-Hören, lieber Bright Eyes-Fan?), sondern auch klug, wie Harald Schmidt schon vor eine Weile berichtete.

Etwas zu klug, für meinen Geschmack. Die Verwissenschaftlichung der Diskussion um das neue Metallica-Album find ich doch ziemlich absurd. Da kommen ein paar besonders schlaue Nerds mit ihren Grafiken und wollen uns beweisen dass „Death Magnetic“ objektiv betrachtet schlecht klingt… War Metal nicht seit jeher konzipiert, Grenzen zu durchbrechen und weh zu tun? Insofern nur konsequent, dass Metallica – immerhin die grösste fucking heavy metal band auf diesem Planeten – nun auch das lauteste fucking heavy metal album veröffentlicht haben und ohne mit der Wimper zu zucken den Loudness War für sich entscheiden. If you can’t stand the heat, get out of the kitchen, fucking poser! Oder anders gesagt: Ist es zu laut, bist du zu schwach!

Auch wenn ich bei dieser Diskussion auf der Seite der Four Horseman stehe, hab ich natürlich herzhaft gelacht bei diesem sehr witzigen Youtube-Beitrag zur Debatte. 

Aber genug zu Metallica, die kennt nun wirklich jeder. Kommerziell ebenfalls enorm erfolgreich, ausserhalb der Metal-Szene aber weniger bekannt sind In Flames. Die Schweden, die einst zu den Vorreitern des sogenannten Melodic Death Metals (Stichwort: Göteborger Schule) gehörten, sich in den letzten Jahren aber immer mehr in Richtung Nu-Metal veränderten, spielen heute Abend im Zürcher Volkshaus. Als Support haben sie Gojira dabei, eine technisch sehr versierte Band die eher der progressiven Extrem-Metal-Schule zuzurechnen ist und insbesondere Fans von Meshuggah gefallen müsste.

A propos In Flames: Deren Mastermind Jesper Strömblad hat eine Zweitband namens Dimension Zero, die im Gegensatz zu In Flames weiterhin dem ursprünglichem Melodic Death Metal frönt und gerade eben eine Hammerscheibe veröffentlicht hat: He Who Shall Not Bleed (Vic Records).

Und à propos ursprünglich: Mikael Åkerfeldt, Sänger und -Mastermind der Progressive-Metal-Band Opeth (die am 5.12. im Rohstofflager spielt, dies fett in der Agenda markieren!!!) hat mit Anders Nyström und Jonas Renkse (beide Katatonia) seit einigen Jahr eine Zweitband am Start, die sich ganz dem ursprünglichen, rohen und ultra-brutalen Death-Metal verschrieben hat: Bloodbath (Bild). Deren aktuelles Album „The Fathomless Mastery“ (Peaceville) ist zwar eine Spur progressiver ausgefallen als die Frühwerke (Åkerfeldt kann’s einfach nicht lassen), haut aber trotzdem alles kurz und klein und überzeugt auf der ganzen Linie.

Zum Schluss nochmals Harald Schmidt: Die wunderbare Welt des Metals und seine Spielarten, für Anfänger. Dumm nur dass die Hörbeispiele zu kurz sind um Unterschiede zu hören (die gibt es, wirklich!) und dass am Schluss „Trash Metal“ eingeblendet wird, obwohl doch der nette Assistent extra noch erklärt dass es „Thrash Metal“ (von to thrash = dreschen) heisst…