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Licht und Schatten bei The Verve

Von    |   22. August 2008   |   4 Kommentare

The VerveMit einem neuen „Urban Hymns“ durfte man nicht rechnen. Die Erwartungen an „Forth“, ans neue Album der zurückgekehrten The Verve, waren dennoch immens.

Und ganz ehrlich, Richard Ashcroft und seine Mitstreiter erfüllen die Erwartungen über weite Strecken nicht. „Forth“ (Parlophone/EMI) ist wie eine Passstrasse – mal geht’s steil rauf, dann wieder unaufhaltsam runter. Mal fahren die Songs gemächlich, unaufgeregt den Weg entlang, dann wiederum wird das Gaspedal durchgedrückt und die Hör-Reise gestaltet sich rasant und holprig. „Sit And Wonder“ und die erste Single „Love Is Noise“ sind für einen rockigen Einstieg ins Album besorgt, wenngleich man sich an zweitgenannten Song mit den experimentellen Klängen erst einmal gewöhnen muss. Danach schraubt die Band um Sänger Ashcroft die Intensität eine Stufe zurück – der Mittelteil des Albums wird langatmig und stellenweise sogar langweilig.

„Judas“, „Numbness“ und „I See Houses“ plätschern mehr schlecht als recht vor sich hin. Zum Ende hin bäumt sich „I See Houses“ allerdings langsam aber sicher gegen die Langeweile auf, um das Album neu zu lancieren. Denn das darauf folgende, achtminütige „Noise Epic“ ist der Höhepunkt des neuen Verve-Werks. Nach dezentem Einstieg wird’s rockig und lärmig, immer wieder pendelt die Stimmung zwischen Zurückhaltung und Aufbruch hin und her, und auch die Stimme Ashcrofts entfaltet ein erstes Mal ihre volle Wirkungskraft.

Das anschliessende „Valium Skies“ ist eine Ballade, die an die glorreichen, alten Zeiten der Band anzuknüpfen vermag – Pathos und Melancholie gehen Hand in Hand. Ähnliches, wenn auch ohne die psychedelischen Ausflüge, darf ebenfalls fürs abschliessende „Appalachian Springs“ festgehalten werden, das stilistisch ziemlich nahe an den Verve-Klassiker „The Drugs Don’t Work“ angelegt ist. Und doch vermögen die wenigen Songperlen auf „Forth“ das Feuer für The Verve, das einst so lichterloh gebrannt hat, nicht ganz zu entfachen. Vielleicht benötigt „Forth“ aber auch einfach genügend Zeit, um seine Wirkung vollständig entfalten zu können…

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4 Reaktionen

  1. Licht und Schatten bei The Verve
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  1. #1 freddy

    10:59 Uhr, 25.8.2008, Link

    ich bin/war leider enttäuscht vom neuen VERVE Album, aber eben dies ist Geschmacksache. Habe mir mehr Hymnen erfohht erwartet, aber dennoch gratuliere ich den Jungs zu diesem Schritt, das Album könnte man auch zeitlich einordnen direkt vor Urban Hymns….Valium Skies ist fein, die 3 Soloplatten von Richard machen mich sehr happy, daher auch wenn mir das neue Album „leider“ nicht gefällt TOP die Jungs!

  2. #2 skullking

    10:45 Uhr, 26.8.2008, Link

    schissdräck gopfertammi, dieses Album ist sehr gut geworden.

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