78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Beautiful Days für die ganze Familie

Von    |   21. August 2008   |   0 Kommentare

Das von den Levellers gehostete Beautiful Days-Festival ist von etwas anderer Art: Hier treffen sich gross und kleinst in liebevoll gestalteter Umgebung zum familiären Happening, Elfen und Freaks zur bizarren Verschmelzung von Märchen und Horror-Show. Der passende Soundtrack dazu liefert ein ebenso abwechslungsreiches Musikprogramm.

Während die Herren Menzl und Hofbauer im Indie-Himmel Haldern schwebten, hat’s mich in den Escot Park im Südwesten Englands (nahe Exeter/Devon) verschlagen. Obschon sich ein Indie-Herz wahrhaft bessere Line-Ups vorstellen kann wurden’s trotz miesem Wetter tatsächlich schöne Tage:

beautifuldays

Tag 1 – Bei noch trockenen Verhältnissen brachte der dubbige Rocksteady-Ska von Pama International als erster Act auf der Mainstage die Besucher auf Betriebstemperatur. Danach sorgte Surfer und Umweltaktivist Xavier Rudd mit seinen Öko-Balladen und Didjeridoo-Künsten für erste magische Momente. Nach dem Eindunkeln setzten Nouvelle Vague das Highlight und brachten mit erotisierender Show und lasziver Mischung aus Chanson und Bossa Nova auch die steifsten Hüften zum schwingen. Im Vergleich dazu kam der eingestaubte Altherren-Rock der Headliner Squeeze geradezu langweilig rüber.

Xavier Rudd

Tag 2 – In der Nacht hatte der (für wohl jedes Festival auf der Insel) traditionelle Regen eingesetzt und liess den gesamten Tag kaum nach. Wie schön, dass Musik manchmal alles vergessen lässt. So war es der sonnige Reggae der Rhythm-Ites, der zu früher Stunde einer Handvoll verschlammter HC-Festivalgänger dem strömenden Regen zu trotzen verhalf. Was dem kombodjanisch angehauchten Psychedelic-Jazz von Dengue Fever nicht mehr gleichermassen gelang. Wegen verlängertem Besuch des Bierzeltes und ausgiebigem Genuss feinsten Otter Ales gingen die Auftritte von Balkan Beat Box und Transglobal Underground beinah unter. Überraschung des Tages waren Alabama 3, die unter partieller Mondfinsternis mit ihrem „Muthafuckin Country Acid House“ selbst Supergrass an die Wand spielten.

6 Day Riot

Tag 3 – Der Regen hat zwar nachgelassen, doch der stinkende englische Mud konnte kaum höher stehn. Darüber hinwegtröstend bezirzten 6 Day Riot mit Gypsyfolk und für ausgelassene Stimmung war die tschechische Folkrock-Boygroup Divokej Bill besorgt, bevor Zion Train mit einer etwas allzu lieblos elektronischen Show etwas enttäuschte. Was allerdings durch den grossartigen Auftritt Justin Sullivans (New Model Army) schnell wieder vergessen war. Für einen würdigen Abschluss sorgten dann die Levellers höchstpersönlich, indem sie mit ihrem treibenden Folkrock die Menge noch ein letztes Mal zum sieden brachten und der Schlamm auf Halshöhe spritzte: „What a beautiful day-hay, i’m the king of all time and nothing is impossible in my all powerful mind!“.

levellers  

Weitere Impressionen:

beautifuldays1

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Devokej Bill

Zion Train

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