Gehobene Gleichgültigkeit mit Nightmares On Wax
Von Robin Fürst | 20. August 2008 | 1 Kommentar
George Evelyn a.k.a. Nightmares On Wax hat es erneut zu Wege gebracht, seinen Sound nochmals ein Spürchen vollkommener zu gestalten. Sein Hip Hop geflavourter Hochglanz Chill Out offenbart aber erst am Rande einer süssen Indifferenz seine Qualitäten.
Chill Out mag für viele Musikbegeisterte noch immer ein Schimpfwort sein. Für die einen ist’s die etwas zurückgebliebene Schwester des Trip Hops, für die meisten der charakterlose Kaffee, den man gerne ins Meer zurückkippt oder schlicht die soundgewordene Gleichgültigkeit…
Gönnt man sich ein Ohr voll der neuen N.O.W. Scheibe, so könnte man sich zunächst in diesem Urteilen bekräftigt fühlen. Das Verharren im Land der seichten Soundlandschaften evoziert unweigerlich ein schier endloses Gähnen in Slow Motion.
Erst in diesem zerdehnten Moment der ungewollten Entspannung wird man dann der eigentlichen Perfektion des Vorgeführten gewahr. Nun lässt sich die täuschende Oberflächenspannung aufheben und man darf eintauchen in die verborgenen Weiten von thought so…
thought so… (Warp Records/Musikvertrieb) reiht sich wunderbar in die bisherigen Alben von N.O.W. ein. Klar, für diejenigen Fans mit rückwärts gewandtem Blick wird Smokers Delight (1995) sowieso immer die unverschiebbare Messlatte bleiben, aber alle, die N.O.W. über die Jahre in seiner leise schlängelnden Entwicklung schätzen gelernt haben und ohnehin nichts davon halten, vinylene Dildos zu vergleichen, werden im neuen Album die brilliante Konsequenz seines bisherigen Schaffens finden.
Hier wird einem auf spielerische Weise thought so… nähergebracht, hier gibt’s für die Newsletter-Einschreibung ein Gratis MP3 und hier erste Einblicke wie einzelne Tracks auf dem Weg von Leeds nach Ibiza entstanden sind. Das Album wird es dann ab nächsten Montag (25.08.) zu kaufen geben.
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