No-Man’s pathetischer Orchestralpop Suite Nr. 6
Von Marco Durrer | 30. Juni 2008 | 0 Kommentare
Nach fünf Jahren Projektpause veröffentlichen No-Man ein neues Album, das ihrem ohnehin schon beeindruckenden Oeuvre nochmals epischen Nachdruck verleiht.
Im Schatten seiner Hauptbeschäftigung als Leader der Progrockband Porcupine Tree, fröhnt der englische Rockveteran Steven Wilson (links) zusammen mit Tim Bowness und gestandenen Gastmusikern bereits seit 20 Jahren in unregelmässigen Abständen den eher ruhigen, art’igen Popklängen. Seit ihren Anfängen 1987 haben sie sich als No-Man immer wieder neu erfunden und schlugen Brücken zwischen Ambient Rock, minimalistischer Electronica, Jazz, Experimental Pop und opulenter, zeitgenössischer Klassik, ohne dabei je ihren unverkennbaren Stil zu verlieren.
Auch ihr sechstes, mitte Mai erschienenes Werk „Schoolyard Ghosts“ ist wieder charakterisiert durch Bowness‘ softe Stimme, die den lyrischen Kurzgeschichten ein sehnsüchtiges Pathos verleiht. Bevor dieses aber in Emo-Kitsch abdriftet, wird es immer wieder sanft von orchestralen, zuweilen hypnotischen Popkompositionen abgefangen und vereinzelt durch Beats im Zaun gehalten.
Insgesamt acht schwebende, sorgfältig arrangierte Songs mit leicht melancholischer Note, deren Hörgenuss auch wegen kleiner, überraschender Details nie abflaut – es sei denn, man kann mit solcher Musik schon von Beginn weg nichts anfangen.
No-Man – Wherever there is light:
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No-Man – Truenorth (gekürzte Version):
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