Zur Lage der Intoxikation
Von David Bauer | 15. Juni 2008 | 1 Kommentar
Die Probleme der Deutschen hätten wir auch gerne: Die Nationalmannschaft geht gegen Kroatien unter – und das Land diskutiert über einen scheinbar jugendgefährdenden Techno-Track.
„3 Tage wach“, heisst der Song des Anstosses, ein träge dahinschlurfender Techno-Track des Münchner DJs Lützenkirchen.
Spiegel Online nennt den Song in bester SpOn-Manier „Soundtrack zum Suffkoma“, denn offenbar ist der Song in Deutschland zum Saufpartyhit Nr.1 avanciert und hat sich gleich noch an die Spitze der Klingelton-Charts vorgeschoben (die ja bei den ganz jungen inzwischen das Mass der Dinge sind).
Eigentlich soll der Text ironisch sein, oder zumindest mit einem pädagogisch wertvollen Augenzwinkern. Aber das verstehen natürlich die Flatrate-Jugendlichen nicht – und nehmen Hinweise wie „Auf geht’s ab geht’s, 3 Tage wach“, „verpeilt und verschalltert, alle verballert“ oder „bunte Pille Fete, Plus wie ne Rakete“ wörtlich.
Fertig sind die Zutaten für eine richtig gehaltvolle Diskussion zur Lage der Intoxikation. In meinen Ohren ist es schlicht ein schlechter Song. Und als ob das nicht schon reichen würde: Ein Remix ist schon in Planung – von Scooter (vermuteter Titel: 3 Tage WACHER, WACHER!).
Eine Reaktion
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16:32 Uhr, 15.6.2008, Link
Nachtrag: Den Scooter Remix gibt’s bereits.
http://youtube.com/watch?v=9BfzpcFeRtg