Metallica üben den Kopfstand
Von David Bauer | 28. April 2008 | 1 Kommentar
Metallica, die zu Napster-Anfangszeiten juristisch gegen ihre eigenen Fans vorgegangen sind, wollen ihre Musik in Zukunft „the radiohead way“ über das Netz vertreiben.
Auch Radiohead und Trent Reznor (Nine Inch Nails) haben die Vertriebsstrategie „pay what you like“ wohl eher aus kommerziellen Überlegungen gewählt denn aus purer Liebe zu ihren Fans. Ihrer Indie-Glaubwürdigkeit haben sie es zu verdanken, dass sie als Revoluzzer im Major-Musikbusiness wahrgenommen werden. Und nebst den angesprochenen kommerziellen Gründen haben bei Radiohead und Trent Reznor wahrscheinlich tatsächlich auch noch idelle Motive mitgespielt.
Definitiv seine Unschuld verliert das Modell, wenn nun Metallica auf den Zug aufspringen. Wired berichtet, dass Metallica-Drummer Lars Ulrich entsprechende Absichten geäussert hat. Metallica würde man es nicht abnehmen, dass sie den grossen Dollars den Rücken kehren, bloss um ihre Fans glücklich zu machen. Da scheint es doch wahrscheinlicher, dass Metallica den sicheren Hafen Warner Music für das neue Musiker-Eldorado Live Nation verlassen.
Der Konzertvermarkter, der daran ist, die ganz grossen Stars der Branche mit Komplett-Vermarktungsverträgen auszustatten (siehe 78s-Artikel zu Madonna und Jay-Z), ist scheinbar auch an Metallica interessiert.
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