Love Man Riding: Philipp Fankhauser still got the Blues
Von Silvan Gertsch | 25. April 2008 | 1 Kommentar
Philipp Fankhauser bleibt nur oberflächlich betrachtet auf der sicheren Seite. Auf seinem neuen Album „Love Man Riding“ schlägt er neue Töne an.
In Blueskreisen geniesst der Sänger aus Thun nicht erst seit gestern Anerkennung. Die hat er sich in seiner über 20 Jahre dauernden Karriere ersungen – dank seiner charakteristischen Stimme, in der das Leben tiefe, markante Spuren hinterlassen hat. Vor zwei Jahren verdiente sich Philipp Fankhauser mit seinem Album „Watching From the Safe Side“ auch die Anerkennung in der Schweizer Bevölkerung, als das Werk in die Top 20 der Hitparade einstieg und der Thuner eine enorm erfolgreiche Tournee folgen liess, die ihn in ausverkaufte Lokalitäten in der ganzen Schweiz führte.
Dass er für sein heute erscheinendes elftes Album „Love Man Riding“ (Funk House Blues/SonyBMG) einmal mehr auf die Hilfe vieler langjähriger Weggefährten baut, überrascht nicht. Zu lange sind Fankhauser, Bassist Richard Cousins, Drummer Tosho Yakkatokuo, Pianist Hendrix Ackle und Gitarrist Marco Jencarelli bereits ein eingespieltes Team. Auch Produzent Dennis Walker (dreifacher Grammy-Gewinner) wirkt wieder mit. Und doch setzt Fankhauser nicht ausschliesslich auf sein erfolgserprobtes Zugpferd Blues.
Zwischen den dominierenden, gewohnt hochkarätigen Bluesstücken wie dem Titeltrack „Love Man Riding“ oder dem mit Bläsern unterstützten „You Caught Me Off Guard“ schleichen sich beseelte Balladen. „I Didn’t See (The Best of You)“ ist als solche für einen berührenden Albumhöhepunkt besorgt. Auch das Johnny Copeland Cover von „I Got A Love“ reiht sich dort ein – und zählt auf die prominente Mitwirkung von Stephan Eicher (Akustische Gitarre, Dulcimer). Exoten-Bonus geniesst, wie der Titel bereits andeutet, „Rio de Janeiro Blue“, auf dem Fankhauser seine musikalischen Fussstapfen sogar in Lateinamerika hinterlässt. Und Fankhauser wäre nicht Fankhauser, würde er nicht auch dort überzeugen.
Eine Reaktion
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17:56 Uhr, 11.5.2008, Link
Habe den Philipp im KiFF gesehen. Obwohl dies nicht gerade mein Stil ist muss ich sagen: Chapeau, die Schweiz kann auf einen solchen Blueser stolz sein.