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MIT / Hercules & Love Affair – Lieber spät als nie

Von    |   21. April 2008   |   5 Kommentare

Auch uns geht einmal das eine oder andere heisse Ding durch die Lappen: Mit reichlich Verspätung werden deshalb an dieser Stelle zwei schmerzlich versäumte Highlights des ersten Musiksemesters von 2008 kurz nachgetragen.

Spätestens James Murphy hat uns vor drei Jahren mit seinem Dancefloor-Monster LCD Soundsystem gelehrt, wie unverkrampft sich aus Indie und Elektro eine Einheit fertigen lässt, die sich auch ausserhalb des Clubs und in nüchternem Zustand gut anhört. In den letzten Wochen haben gleich zwei Projekte für Aufsehen erregt, denen dasselbe Kunststück auf verschiedene Weise zu gelingen scheint:

herculesandloveaffaircover.gifAus dem hauseigenen Stall von James Murphy (DFA) kommt Tim Butlers Projekt Hercules & Love Affair. Butler produziert smoothe Tanzmusik mit reichlich Achzigerjahre-Appeal. Das gibts momentan eigentlich ja schon zuhauf. Beim selbstbetitelten Debutalbum von Hercules & Love Affair gibt sich aber der Ausnahmesänger Antony Hegarty auf einer handvoll Tracks die Ehre. Zugegeben, Discomusik mit dem Falsett von Hegarty zu vereinen, mag etwas abgedroschen scheinen, gelingt aber irgendwie ganz gut: Selten hatte Tanzmusik mehr Tiefe.

mitcover2.jpgEher trocken ans Werk gehen die Kölner Senkrechtstarter MIT. Sie berufen sich auf ihrem Debut „Coda“ auf deutsche Klangkunst aus früheren Jahrzehnten: Die Verschrobenheit von NEU!, die Maschinenaffinität von Kraftwerk und die Parolenkraft von Fehlfarben scheinen sich zu einem energiegeladenen, auf die Knochen reduzierten Stück Musik zu vereinen. Eher No Rave als Nu Rave also. Ein Album, das dem Hausbesetzer wie auch dem Szenehipster gefallen dürfte. Es geht wohl nicht mehr lange, dann sind die drei Jungs auch bei uns in aller Munde.

Hercules & Love Affair – Blind

[audio:http://covertcuriosity.biz/Blind_Hercules_Affair.mp3]

MIT – Park

[audio:http://www.thedailygrowl.co.uk/03%20Park.mp3]

(Drüben bei Spex kann man sich „Coda“ momentan als Stream anhören.)

5 Reaktionen

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  2. » Hercules & Love Affair: 2×2 Gratistickets » 78s - Das Magazin für bessere Musik
  1. #1 Sandro

    09:10 Uhr, 22.4.2008, Link

    Das MIT überhaupt soweit gekommen sind, ist mir ein Rätsel, aber seltsamerweise finde ich es super. dennoch, hab vor einem Jahr die drei sehr jungen Buben in Hamburg als Vorgruppe von Shitdisco gesehn und war sehr verdutzt was da auf der bühne vor sich ging. ein paar entlaufene teenies auf der suche nach dem richtigen instrument oder wie mach ich am besten krach? der gesang, äh, naja eher töne von aus einer noch nicht im stimmbruch kehle…meine kumpels schüttelten nur den kopf und machten sich auf zur bar, ich blieb wie angewurzelt stehen und lies es über mich ergehen und irgendwie fand ich das auch noch gut. meine freunde stammelten so vor sich hin so von wegen da war doch noch dieser bernd begemann ein paar strassen weiter…wir blieben, ich hatte einen spassigen abend, meine freunde nicht…
    ich glaube ich kaufe mir die platte und mache eine MIT Party mit meinen Freunden…

  2. #2 Tschino

    16:11 Uhr, 22.4.2008, Link

    so – und hier noch eine differenzierte auseinandersetzung mit der pladde von Hercules & Love Affair: http://blog.zeit.de/tontraeger/2008/04/04/kalt-wie-marmor_699

  3. #3 cialis price

    13:02 Uhr, 13.1.2011, Link

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