Die Delilahs – die mit dem Hype von damals – sind zurück. Mit ihrer allerersten 5-Song-EP. Gut so.

Ein bisschen seltsam mutet es schon an, wenn man angekündigt bekommt, eine Band sei „zurück“ und das mit ihrer „allerersten EP“. Wer aber die (Leidens-)Geschichte der Delilahs aus Zug kennt, weiss, dass diese Beschreibung eben doch ziemlich genau zutrifft. Ein ganzes Album mit einigen wirklich guten Songs und einem echten Hit mussten sie in die Tonne schmeissen und von vorne beginnen.

Nach der Single „Bring Me Love Back“ (wir haben berichtet) veröffentlichen sie nun am 4. April ihre EP „If We Don’t Shout“ (Little Jig/Irascible). Fünf Songs, mit denen sich die Damen in Erinnerung rufen und zumindest einen ersten Beweis antreten, dass der Hype von damals nicht völlig aus der Luft gegriffen war.

Die Songs berühren, die Melodien fesseln. Songwriterin Muriel Rhyner versteht es, einfache Popsongs zu schreiben, die genau deshalb so direkt wirken. Auch wenn man sich insgesamt etwas mehr Variantenreichtum wünschen würde und die Umsetzung nicht immer über alle Zweifel erhaben ist, das Flair für grosse Songs ist da.

Man erkennt sie gut wieder, die Delilahs, die vor zwei Jahren gefallen haben: Zügiger, kratziger Pop, mit Zucker übergossener Rock. Gleichzeitig haben sie sich weiterentwickelt. Die Songs klingen weniger ungestüm jugendlich. Abgeklärter sind sie, haben aber trotzdem nichts an Frische und Charme eingebüsst.

Diese EP ist ein Neubeginn. Und vielleicht hat der Zwang zum zweiten Anlauf auch sein positives: Über ihr Aussehen ist mittlerweile alles geschrieben, jetzt geht’s um die Musik der Delilahs. Hoffen wir, dass da noch einiges folgt. Diese drei Frauen haben noch nicht alles gezeigt, was sie können.