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Glänzende Schattenseite des Jazz

Von    |   8. März 2008   |   1 Kommentar

Da scheint einer auf den Geschmack gekommen zu sein. Als Ausgleich zu seinen ungeniessbaren Breakcore-DJ-Sets arbeitet der Niederländer Jason Köhnen (aka Bong-Ra) mit dem Multimedia-Tüftler Gideon Kiers als The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble fleissig an der Perfektionierung ihres cineastischen Mystik-Jazz.

Um die Jahrhundertwende schlossen sich die beiden Hochschulabsolventen für audiovisuelle Kunst zusammen und komponierten Soundtracks zu klassischen Stummfilmen wie Murnau’s „Nosferatu“ und Lang’s „Metropolis“. Ihr vor zwei Jahren erschienenes Debutalbum (hier reinhören!) war dann wesentlich inspiriert von den düsteren, surrealistischen Welten der Videokünstler und Gebrüder Quay (z.B. Street of Crocodiles).

Momentan arbeiten sie – zum sechsköpfigen Ensemble angewachsen – an ihrem Zweitling, wovon sie seit kurzem auf myspace erste Höreindrücke gewähren. Organischer, sparsam gehaltener electroakustischer Atmosphären-Jazz, der die (unterbewussten) Schattenseiten des Seins vertont, ihr tiefes Dunkel auslotet und seltsame, intime Details einer verborgenen, schön-unheimlichen Zwischenwelt offenbart.

Also eventuell etwas für Freunde von Cinematic Orchestra, Kammerflimmer Kollektief oder Bohren und der Club of Gore. Bis zur Veröffentlichung des neuen Werks muss man sich allerdings noch bis Mitte/Ende Jahr gedulden. Dafür gibt’s als weiteren Vorgeschmack einen stark an das Werk der Quay Brothers angelehnten Videoclip zum noch unveröffentlichten „Mephistopheles“:

[youtube niiHksX9qr8 nolink]

PS: Der Kreativität aber noch nicht genug! Nebenbei lancierten die beiden noch ein Projekt mit dem programmatischen Titel The Mount Fuji Doomjazz Corporation, wovon im Juni ein drone-iges Live-Album erscheinen soll. Und das hört sich so an (Four):

[audio:http://www.adnoiseam.net/label/catalog/81/sounds/the_mt_fuji-doomjazz-4.mp3]

Eine Reaktion

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