Musik-Berlinale: Vorbei isses!
Von Urs Arnold | 17. Februar 2008 | 0 Kommentare
Heute geht eine musikerfüllte Berlinale zu Ende, vorher fand jedoch noch die Preisverleihung statt. Diese brachte Jonny Greenwood einen silbernen Bären für die beste künsterlische Leistung.
Der Radiohead-Gitarrist übernahm bei Paul Thomas Andersons Öl-Epos „There Will Be Blood“ die musikalische Leitung, und wurde für seine unorthodoxe, atmosphärische Arbeit prämiert.
Nix zu gewinnen hatte Madonna mit ihrem Regiedebüt „Filth And Wisdom“. Nicht, weil der Film so schlecht ist (er ist ziemlich schlecht), sondern weil er gar nicht im Wettbewerb vertreten war. Dafür wollte trotzdem jeder letzte Journalist den Streifen gucken: Vor der Pressevisios sah man sogar Leute in Tränen ausbrechen, weil sie nicht mehr reinkamen. Madonna beschrieb „Filth And Wisdom“ als ein Experimentierfeld, und Hauptdarsteller/Versuchskaninchen Eugene Hütz als inspirienden Musiker und Menschen. Fürwahr ist das Werk eine wunderbare Promosache für seine Band Gogol Bordello. Mehr aber auch nicht.
Ansonsten wurde man bei Musik mit Qualität verwöhnt. Die Filme über Crosby, Stills, Nash and Young sowie Patti Smith waren Glanzlichter. Auch Michel Gondrys neues Werk „Be Kind Rewind“ mit Jack Black und Mos Def ist eine richtig lustige Sache geworden. So versponnen der französische Regisseur auch ist, so sehr fusst sein ganzes Werk auf seiner Liebe zur Musik. In „Be Kind Rewind“ ist es der schwarze Jazzer Fats Waller, dessen Geschichte die Rahmenbedinungung bildet.
Jetzt ist es also vorbei mit der Musik-Berlinale, die genauso gerockt hat, wie es Festivaldirektor Dieter Kosslick vorhergesagt hat. Bleibt zu hoffen, dass der Trend nächstes Jahr fortgesetzt wird.
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