The Killers: Stadionrock ade
Von Silvan Gertsch | 15. November 2007 | 1 Kommentar
Die Ohren schmerzen, das Herz blutet. The Killers bringen die Musik auf ihrem B-Sides-Album „Sawdust“ (Universal, erscheint am Freitag) mit den Lyrics im Song „Sweet Talk“ auf den Punkt: „I guess you know it hurts sometimes. You know it’s going to bleed sometimes.“ Musik ohne Herz, so gut wie keine Melodien, keine Gefühle und die Stimmung ist gleich Null. Mit „Hot Fuss“ haben sie vor drei Jahren noch für ein kurzzeitiges Aufhorchen in der Musiklandschaft gesorgt. Aber schon ihr letztes Studiowerk „Sam’s Town“ machte klar, dass zwei gute Songs auf einem Album zu wenig sind.
Auf „Sawdust“ sucht man vergeblich nach „Glamorous Indie Rock’n’Roll“, wie es der gleichnamige Song noch verspricht. „Show You How“ beispielsweise klingt wie ein billiger Abklatsch von U2, das „Shala-lala-Chörli“ auf „Who Let You Go“ grenzt schon fast an Arbeitsverweigerung und fasst das kreative Loch, in das The Killers offenbar gefallen sind, perfekt zusammen. Und als ob es nicht ohnehin genug wäre, verschandeln sie den Dire-Straits-Klassiker „Romeo & Juliet“. Die Songs sind über weite Strecken einfach nur unaufgeregt, ideenlos und nein, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass bekanntlich der grosse Lou Reed auf „Tranquilize“ mitwirkt. Selbst wenn dieses Stück dank seines hier angesprochenen Wachstums zusammen mit „The Ballad of Michael Valentine“ zu dem wenigen Zählbaren auf dem Album gehört. Bezeichnenderweise braucht auch die Ballade ihre Zeit, bis sie aus den Startlöchern kommt.
Stadionrock ade…
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