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Pretty Girls Don’t Dance, They Just Pose To Techno!

Von    |   30. Oktober 2007   |   0 Kommentare

felixdahousecatGelungen scheint mir Felix Da Housecat’s neues Album Virgo, Blaktro & The Movie Disco (PIAS/Musikvertrieb) nicht. Hatte ich mich schon auf einen „würdigen“ Devin Dazzle & The Neon Fever (2004) Nachfolger eingestellt, füllten sich meine Ohren beim ersten Durchhören mit dem staubigen Frust enttäuschter Erwartung… 

Einige Selbstversuche schlauer, finde ich das Album nun doch nicht so schlecht, das aufregend Coole am housecat’schen Soul-Funk-Elektro-Kitsch-Pop ist aber trotzdem einer irgendwie unterkühlten Langeweile gewichen, ein Absacken in die öden Gefilde der Berechenbarkeit, als handle es sich bei den meisten Tracks um zurecht unveröffentlichte Überbleibsel vergangener Alben. Das ist zwar auch eine Form von Kohärenz, jedoch nicht diejenige, die man sich für ein „Konzeptalbum“ wünschen würde… Es gibt aber doch zwei gute Gründe (bzw. Songs), wieso ich das Werk doch nicht ganz verteufelt kann:

1) Like Something For Porno
Natürlich passt dieser Titel wie die Faust… (aber den Kalauer verkneif ich mir.)
Ein erotischer pushender Track, funky, soul’ig und rundum getuned mit sauber geschliffenem Elektro; taugt also durchaus auch für die Disko…
Hier darf man sich die „Night Version“ des Video angucken

2) Tweak
Mit Tweak präsentiert sich uns eine perfekt durchgestylte Rave/Acid-Satire. Dem Song pre-ge-luded ist eine kurze Dialogszene, die in der ironischen Aussage mündet: Pretty Girls Don’t Dance, They Just Pose To Techno! und dann wird losgestampft. Bald gesellen sich die dominaten Vocals einer R’n’B Märchentante dazu und der Song beginnt zu grooven. Der Gegenpart zu den Vocals bildet etwas später der acid-geschwängerte Synthie, welcher auf wunderbar schiefen und ohrenzerkratzenden Bahnen langsam dem Höhepunkt entgegen torkelt. Auch die Dramaturgie der Lautstärkenverhältnisse zeugt von einem Tiefenverständnis für diesen energetisch-orgastischen Dancefloor-Sound, wie es heutzutage den wenigsten DJs und Produzenten gegeben ist.
Hier kann man sich das Album anhören

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