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Radiohead: Ein Drittel der „Fans“ zahlt nichts

Von    |   11. Oktober 2007   |   12 Kommentare

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Radiohead haben einen neuen Weg beschritten und wie es scheint ökonomisch einen Fehltritt begangen. Ein Drittel der Kunden des neuen, nur über Download zu erwerbenden Albums „In Rainbows“ (Review hier) hat nämlich nichts dafür bezahlt.

Der Entscheid über die Höhe des Kaufpreises zwischen Null und 99 Pfund (239 Franken) ist ja jedem Interessierten selbst überlassen. Rund 1000 der 3000 von „Record of the day“ befragten Fans haben nun aber das Album umsonst erworben. Gemäss der Umfrage beträgt der Durchschnitts-Kaufpreis 4 Pfund (9,70 Franken). 67 Personen hätten über 10 Pfund (24 Franken) und 12 über 40 Pfund (97 Franken) für „In Rainbows“ bezahlt. Ausserdem hätten sich 351 Käufer für ein Set aus einer CD- und Vinyl-Version des Albums mit digitalen Fotos und acht Bonus-Tracks entschieden, das allerdings 40 Pfund kostet. Ich bin da fein raus, mit meinen 6 Pfund. Wieviel habt ihr bezahlt? (via)

12 Reaktionen

  1. #1 Andi

    17:11 Uhr, 11.10.2007, Link

    Ich fand ebenfalls 6 Pfund für angemessen.

    Das Album gefällt mir sehr gut, allerdings bin ich etwas enttäuscht darüber, dass die Files nur mit 160 kBit/s daher kamen. 192 kBit/s hätt ich doch schon gerne gehabt. Normalerweise fliegt bei mir alles was darunter liegt ungehört von der Platte, hier muss ich aber wohl mal eine Ausnahme machen.

    Weiss jemand, ob die Qualität (Bitrate) irgendwie mit dem Kaufpreis zusammen hängt?

  2. #2 one of the guests

    17:20 Uhr, 11.10.2007, Link

    Mir bleibt die Sprache weg – weil das Ding einfach nicht online kaufen will, auch gratis will ich’s nicht haben… Macht mir doch bitte einfach eine normale CD.. für den hinterdemmondlebenden…

  3. #3 aD!

    17:33 Uhr, 11.10.2007, Link

    ich habe mich für die discbox entschieden!

    allein für den download hätte ich wohl (nur) zwischen 5 und 10 franken aufgeworfen.

    das dilemma dieser tage ist es doch, dass die musik zu einer teuren (billig-) ware verkommen ist. den „vollen“ preis bezahle ich nur für musik in (mindestens) cd-qualität.

    vielleicht sollte man in zukunft einfach auch upgrades der sound-qualität kaufen können? oder noch besser – aus diversen qualitäten auswählen können.

  4. #4 mehlkelm

    17:40 Uhr, 11.10.2007, Link

    Wie kann man das ohne Vergleichsdaten einen Fehltritt nennen?
    Wieviel Prozent der Leute die irgendein Album xy besitzen haben nichts bezahlt? Wieviel der durchschnittlich 6 Pfund bleiben Radiohead im Vergleich zu den 30 Stutz einer anderen CD einer anderen Band bleiben? War es überhaupt wichtig, Geld mit dem Album zu verdienen?

  5. #5 mehlkelm

    17:41 Uhr, 11.10.2007, Link

    ah ja und ich hab übrigens 5 Pfund bezahlt. Bin also eine geizige Sau scheinbar.

  6. #6 one of the guests

    18:06 Uhr, 11.10.2007, Link

    Ich würde es auch nicht unbedingt einen Fehltritt nennen. Wahrscheinlich haben viele, die so oder so nix bezahlen würden, die Musik einfach direkt bei Radiohead bezogen. Zudem, kann ich mir vorstellen, hat der eine oder andere sogar bezahlt, der sonst nicht bezahlen würde… nach wie vor – die Idee – brilliant. Und dennoch – Plattenlabel ist nicht gleich Plattenlabel…

  7. #7 David Bauer

    18:17 Uhr, 11.10.2007, Link

    78s war auch schon anderer meinung:
    http://www.78s.ch/2007/10/04/radiohead-das-verkaufsmodell-funktioniert/

    ich glaube nach wie vor, dass das modell funktioniert. für radiohead.

  8. #8 Mathias Menzl

    19:10 Uhr, 11.10.2007, Link

    Es scheint ja nur ein Fehltritt gewesen zu sein. Klar kann argumentiert werden, dass von den Befragten ein Drittel oder vielleicht gar mehr das Album sowieso gratis runtergeladen hätten, denn bei den Befragten handelt es sich, so meine Annahme, um stark Musikinteressierte. Wenn dem so ist, dann wiederum ist’s ein Erfolg. Persönlich gefällt mir das Radiohead-Modell ja auch sehr gut, dieses Gefalen basiert aber lediglich auf der Idee und nicht auf Grund der wirtschaftlichen Beurteilung…

  9. #9 Ralph Hofbauer

    02:10 Uhr, 12.10.2007, Link

    man muss diese aktion ja auch im kontext der geschichte von radiohead sehen. die haben sich ja immer wieder gegen die vorherschenden verhältnisse gesträubt (myspace, itunes…) und auch dadurch ihren ausnahmestatus erlangt. solche aktionen machen einen teil des mythos radiohead aus. denen geht’s ja nicht ums kohle machen, denn sie haben’s nicht nötig. und wer an geld denkt, macht nicht solche musik. den einzigen fehltritt find ich die qualität. bin sonst eher lofi, aber bei radiohead sagt ja schon der name, dass man das mit headphones hören MUSS. hätte man wenigstens kommunizieren können (oder hat man?), dann hätt ich 3 statt 5£ bezahlt. schade um das geniale album, schon der opener ist spadoinkle. DRUMS!

    (versteht sonst noch jemand immer „neon bible“ statt „videotape“?)

  10. #10 Mathias Menzl

    10:26 Uhr, 12.10.2007, Link

    JAAA. ich auch …. immer „neon bible“ im kopf wenn ich „videotape“ höre…gespenstisch ;)…

  11. #11 dennys

    15:14 Uhr, 12.10.2007, Link

    Ich habe mir auch die Discbox bestellt. Für den Download hätte ich wohl so 5£ bezahlt.

  12. #12 Tschino

    17:54 Uhr, 7.11.2007, Link

    London/Reston, 07.11.07

    Nur 38 Prozent bezahlten für Radiohead-Download

    Viel wurde über den tatsächlichen Erfolg des Download-Experiments von Radiohead gerätselt, nun liegen erste empirische Daten vor. Laut den Marktforschern von comScore zogen es 62 Prozent der Downloader von „In Rainbows“ vor, nichts zu bezahlen. Die restlichen 38 Prozent gaben für das Album im Durchschnitt sechs Dollar (4,12 Euro) aus.

    17 Prozent der zahlenden Kunden zahlten weniger als vier Dollar (2,75 Euro), sechs Prozent überwiesen zwischen vier und acht Dollar (5,50 Euro), zwölf Prozent ließen sich zwischen acht und zwölf Dollar (8,24 Euro) von ihrer Kreditkarte abbuchen und vier Prozent zahlten sogar noch mehr. Unter Berücksichtigung der nicht zahlenden Downloader hat Radiohead nach Hochrechnungen von comScore durchschnittlich 2,26 Dollar (1,55 Euro) pro Album eingenommen.

    Die Marktforscher zählten zudem in den ersten 29 Tagen des Oktober mehr als 1,2 Millionen Besucher auf der Website InRainbows.com, die meisten dieser Surfer hätten auch das Album heruntergeladen. US-Bürger neigten dabei angeblich zu einer minimal höheren Zahlungsbereitschaft: 40 Prozent der amerikanischen Downloader hätten bezahlt, fand comScore heraus. Im Rest der Welt waren es nur 36 Prozent.

    Quelle: musikwoche.de

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