78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Love has torn him apart

Von    |   4. Oktober 2007   |   6 Kommentare

„Ich gab der Musik alles, und jetzt soll ich noch mehr geben?“

joydivision.jpg

Diesen Satz schrieb Joy Division Frontmann Ian Curtis kurz vor seinem Suizid in sein Notizbuch. Er wiederspiegelt, wie zerrissen und aufgelöst sich Curtis in den letzten Tagen seines Lebens fühlte. Sein Verhältnis zur Musik war traumatisiert, dazu kamen die Unfähigkeit, sich zwischen Familie und Affäre zu entscheiden.

Der Starfotograf Anton Corbijn hat sich in seinem Spielfilmdebüt „Control“ der Biographie von Ian Curtis und Joy Division angenommen (wir berichteten bereits hier darüber). Ihm war der Stoff so wichtig, dass er die Hälfte des 4,5 Millionen Euro Budgets selbst finanzierte. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Macclesfield nahe Manchester, wo Curtis lebte.

Nun war der Film anlässlich des Cologne Conference Film- und Fernsehfestivals in Köln zu sehen. Und der Streifen erfüllt die hochgesteckten Erwartungen. Corbijn ist es in atmosphärisch dichten Bildkompositionen gelungen, bedachtsam die Geschichte von Curtis zu erzählen. Die des milchgesichtigen Glamboys, der sich zur ersten Postpunk-Ikone wandelt, die er zu Lebzeiten aber nie war. Ian Curtis erhängte sich am Tag vor der Abreise zur ersten US-Tournee, die höchstwahrscheinlich der Band zum Durchbruch verholfen hätte.

„Control“ wird in einer Woche in England anlaufen. Für die Schweizer Fans sieht es leider düster aus: Der Film hat noch keinen Verleiher gefunden. Gut möglich, dass wir dieses Meisterwerk erst auf DVD bestaunen können.

6 Reaktionen

  1. 78s » Blog Archive » “Control” kommt nun doch in den Schweizer Kinos
  2. 78s » Blog Archive » Schlechtwettertherapie
  1. #1 vinthelad

    13:14 Uhr, 4.10.2007, Link

    Sehr, sehr schade, dass wir diesen Film in der Schweiz nicht zu sehen bekommen werden! Ich kann sowas überhaupt nicht nachvollziehen. Der hat in Cannes super abgeschnitten, die Reviews sind positiv. Frechheit!

  2. #2 pop_b_sessen

    13:20 Uhr, 4.10.2007, Link

    hab nichts anderes erwartet. „24 hour party people“ und „live forever“ sind bei uns auch nie gelaufen.

  3. #3 Song & Dance Man

    10:38 Uhr, 5.10.2007, Link

    Bald im Berner Musikfilmkino Cinématte:

    25. Oktober: Monks – The Transatlantic Feedback
    29. November: I Am Trying To Break Your Heart – A Film About Wilco
    27. Dezember: This Is Spinal Tap

    plus ab Januar: «Attwenger Adventure», «Handclaps – Music You’ve never seen before» (www.handclaps.com) & «Awesome; I f***** shot that».

    «24 Hour Party People» hatten wir schon im letzten Februar und da schaun wir mal, was da mit Control möglich ist, damit er zumindest einmal in einem Schweizer Kino zu sehen sein wird. (Die Produzenten, Verleiher stellen sich aber zuweilen sehr kapriziös an, zum Beispiel gibt’s den Scott Walker Film nur für Festivals bzw. hoffen sie, dass der Film ins reguläre Kinoprogramm aufgenommen wird, fürwahr guter Witz.)

  4. #4 pop b. sessen

    12:44 Uhr, 5.10.2007, Link

    „christmas on mars“ von den flaming lips soll ja auch endlich fertig sein. :-))

78s wird seit Juni 2015 nicht mehr redaktionell betreut. Die Kommentarfunktion ist deswegen deaktiviert.