78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Hösli ist tot, es lebe Hösli!

Von    |   24. August 2007   |   4 Kommentare

Sänger Hösli im Element.Die Luzerner Punklegende Hösli ist gestern im Alter von 42 Jahren gestorben. Lungenkrebs.

Hösli gründete Steven’s Nude Club, später spielte er bei M.D. Moon und The Great Gilbert Dessert. 1997 schloss er sich mit Ricardo Regidor zum Duo Hösli und Ricardo zusammen. Hösli erhielt zweimal Werkpreise der Stadt und Kanton Luzern sowie 1997 den Anerkennungspreis der Stadt Luzern.

National bekannt wurde Hösli durch den Film Blau von Stefan Kälin und Norbert Wiedmer im Jahr 2005. Der Streifen wurde im gleichen Jahr am Filmfestival Locarno uraufgeführt.

Hösli, ohne Dich gäbe es keinen Rock in Luzern.

In der Sendung Gaffa auf Radio 3Fach wird es am kommenden Sonntagabend ab 20.00 Uhr ein Special zum Tod von Hösli geben.

4 Reaktionen

  1. #1 daCruz

    17:44 Uhr, 24.8.2007, Link

    schade schade.

    He gave us so much and we can just say: thanks for all!

  2. #2 Uas

    18:17 Uhr, 24.8.2007, Link

    Das ist die zweite Todesmeldung heute. Kein guter Tag…

  3. #3 Stephen

    01:46 Uhr, 27.8.2007, Link

    Hösli, wir werden dich immer lieben!

  4. #4 a.k.

    12:24 Uhr, 4.2.2011, Link

    Die Schweizer Pop- und Rockmusik hat nur eine Handvoll Stars gesehen. Einer hiess Hösli und ist uns, kürzlich und im 42. Altersjahr, an Lungenkrebs hinweggestorben. Um ihn trauert mehr als eine Stadt.

    Thomas Hösli, geboren 1965 in Lozärn, war ein zartbitterer Versucher, der es niemandem einfach machte, sich selbst zuletzt. Seinen Lebensweg als höchstgelegener Dandy Europas (436 m. ü. M.) lenkte er bewusst in die Niederungen des Rock’n’Roll. Der Weg zu den Sternen sollte nicht aus einer sicheren Büroexistenz, sondern showbizgemäss in der Gosse beginnen. Das Ziel: Hösli wollte einen Evergreen schreiben.

    Trotz grosser Belesenheit zog er dem Buch den Körper vor. Seine Idee von Wellness war Kickboxen. Seine Übersetzung von Ehrlichkeit ins Rock’n’Rollische war die eigene Nacktheit, dargeboten am Ende seiner Auftritte mit Naturakt und später mit Steven’s Nude Club, seinem wohl stärksten Ross. Den Stones-Song «Everybody Needs Somebody» schliesslich korrigierte er nassforsch in «Everybody Needs My Body». Hätte er «Rooti Röösli» gesungen, dann als Thriller mit 25 Toten.

    Hösli war der David Bowie der Voralpen, der Ivan Rebroff der Polizeistunde, der Elder Statesman der Sedel-Kultur, der grössten Anhäufung von Übungsräumen der Schweiz. Usinnigerweise in einem alten Gefängnis untergebracht, dem er wie ein Schutzpatron unsichtbar vorstand.

    Wenn Hösli zum Interview empfing, lud er zum Warm-up in die «Hofegge»-Bar, zu Speis und Diskussion ins «Galliker» und versenkte den Abend hochprozentig im Plüsch der «Palace»-Bar. Und wo bleibt der Evergreen? Das ist Hösli selber.

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