Lords & Living Legends
Von Gregor Frei | 3. Juli 2007 | 0 Kommentare
Was war da, vor gut einem halben Jahr? Nasty Nas legte eine Rose aufs Grab und sagte „Hip Hop is dead“. Erst später wurde klar, was er damit meinte: das Gegenteil. Die kleine Provokation sorgte nicht nur für viel Diskussions-, sondern vor allem für Sauerstoff. Das zeigt sich nicht nur in der Remix-Flut von „Where Are They Now?„, welche eine ganze Generation von Old-School-Rappern wiederbelebte.
Südstaaten-Prinz Ludacris reagierte mit einem T-Shirt und dem unmissverständlichen Aufdruck „Hip Hop ain’t dead – it lives in the south“. Dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist, beweisen u.a. Marley Marl und „The Teacher“ KRS-One, die in diesen Tagen „Hip Hop Lives“ (Koch Records) rausbringen. Die beiden lebenden Ostküsten-Legenden zeigen mit klassicher Old-School-Mucke, dass New York noch lange nicht tot ist.
Als tot gelten hingegen die Lords Of The Underground, die in den Neunziger Jahren für reichlich Bewegung auf den Strassen des Big Apple sorgten. Die Totgeglaubten leben aber tatsächlich immer noch und haben auf Mitte August ein neues Album namens „House Of Lords“ angekündigt. Die erste Single wird den Namen „I Love Hip Hop“ tragen. Funke Man dazu: „Hip Hop ain’t dead, it just ain’t being made“. Umso besser, dass die Lords zurück sind.
Und Nas? Der ist jetzt mit einem Featuring für Victoria Beckham beschäftigt. Ganz nach dem Motto „Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Vielleicht will er ja mit der Posh-Spice-Kollabo die Diskussion aufs Neue entfachen, ob Hip Hop tot sei. Oder er wollte einfach einmal mit dem grossen David tschutten…
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