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Beastie Boys‘ Gala LP

Von    |   1. Juli 2007   |   0 Kommentare

beastie-boys-mix-it-up.jpgWer hätte damals gedacht, dass aus dieser Band mal das bekannteste weisse HipHop-Trio wird? Nach weltweit über 40 Millionen verkauften Alben, vier Nummer-Eins LPs in den USA und zwei Grammys haben die Beastie Boys mit The Mix-Up (EMI) ihr siebtes Studiowerk veröffentlicht – das erste richtige Instrumental-Album nach der Compilation „The In Sound From Way Out!“ (1996).

Ein Vierteljahrhundert ist es her, seit die Beastie Boys als Punk-Band die junge Künstlerszene in New York aufmischten und in der Folge mit dem von Rick Rubin produzierten Licensed To Ill (1986) HipHop erstmals auch einem weissen Publikum näher brachten.  Auch wenn sich die Beazleys heute von den pubertären Auftritten distanzieren, waren die skandalträchtigen Konzerte im Vorprogramm von Madonna sowie als Support von Run DMC und LL Cool J. ein wesentlicher Grund für die Popularität der Band. 

Zwanzig Jahre später besinnen sich die grauhaarigen Beastie Boys nun auf die Zeit der Rare Grooves zurück und verzichten gänzlich auf Raps und programmierte Beats. Eine kleine Hommage an Grössen der instrumentalen Jazz- und Soulfunk-Ära der 60/70er-Jahre wie Booker T. & The MG’s oder Jimmy Hammond Smith, der Zeit von Blue Note und Stax Records, als es üblich war Instrumentals zu veröffentlichen. Zusammen mit dem vierten Beastie Boy Money Mark an den Tasten und Alfredo Ortiz an den Percussionen haben die Beastie Boys eine unglaublich relaxte und abwechslungsreiche CD eingespielt. So klingen die Videosingles Off The Grid und The Rat Cage wie der Soundtrack eines Spionage-Streifens aus den 70ern, während andere Tunes mit Dub-Anleihen flirten. Von der Stimmung her erinnert die Musik an Nighmares On Wax‘ „Smokers Delight“ (1995), das sich in Bars und Lounge-Cafés zum Überflieger entwickelte. Zwar gibts keinen Sommerhit auf der Scheibe dafür ist die CD als Gesamtkunstwerk der absolute Hit um warme Sommerabende ausklingen zu lassen. Gerüchten zufolge soll es gar bald von Beasties-Lieblingsrapper Snoop Dogg und andern vertont (sprich: berappt) werden.

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