Idealer Digi Indie
Von Robin Fürst | 12. Juni 2007 | 0 Kommentare
Dank einer Vielzahl pumpig-meliodiöser Tracks und Remixes und dem Rückenwind des NewRave– & Kitsuné-Booms gehörten Digitalism im letzten Jahr zu den BlogLieblingen überhaupt. Nun präsentieren sie mit Idealism (Kitsuné/Virgin/EMI) ihren schlau durchkomponierten Langspielerstling.
Dieser erweist sich als kopfstehender NewRave.Kühle aber wuchtig wummige Tanzelelektroniken bildet die Bas(s)is, welche zuhörens spielerisch mit leichtverdaulichen Synthie-Samples und/oder instrumentalen Elementen handelsüblicher IndieRockMusik zu eingäng meldiösen Songs verwurstelt werden. Digitalism sind Grenzgänger zwischen organischer und digitaler Musik, das Spiel mit der klassifikatorischen Unschärfe ist ihr Programm (und nicht meine Ausrede). Dabei spielt das Singer-/Songwriting eine nicht unbedeutende Rolle, neben den EherDanceTracks gibts etwa ebensoviele EherIndieTracks mit ganz ordentlichem Gesang.
Nach mehrmaligem Durchhören (inkl. spontanem Hüftenschwingen & melancholischem PhantomHeadbangen) ergibt sich das Bild eines wirklich charakterstarken Konzeptalbums. Die beiden jungen Hamburger haben ihren eigenen Stil konsequent und doch sehr vielfältig verwirklicht. Dabei ist es ihnen auch gelungen die Gesamtkomposition des Albums spannend zu gestalten: Zeitgemässer und intelligenter BioTechno zum singulären Anhören und kollektiven Rumhüpfen.
Eigentlich wäre die Open Disk Online-Erweiterung des Albums ein zusätzlicher Kaufanreiz: Ganze sieben Tracks lassen sich schon runterladen! Toll, nicht? Aber die Tracks sind nur in hundsmiserabler 64kBit/s-Qualität verfügbar. Pfui !!
Wer Daft Punk, Soulwax, Prodigy, T.Raumschmiere, The Rapture, Klaxons, Justice, LCD Soundsystem, Ascii Disko und ähnliches mag, sollte auf jeden Fall reinhören!
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