Ein bisschen Spass muss sein
Von Ralph Hofbauer | 13. April 2007 | 0 Kommentare
Untenstehendes Bild zeigt nicht etwa eine Selbsthilfegruppe anonymer Alkoholiker, sondern die vier Mitglieder einer Band aus dem dänischen Aarhus. Nein, ich habe mich nicht verzählt, das Quartett hat sich mittles Photoshop zum Kollektiv gepimpt. Und irgendwie passt das auch, denn Analogik klingen eher nach einer Kapelle, als nach einer Band.
Ebenso bunt zusammengewürfelt wie obige Fotomontage kommt Analogiks Debutlongplayer „Soens Folk“ (recrec) daher: Seefahrer-Dub, Holzfäller-Polka, Hafenarbeiter-Tango, Gassenküchen-Jazz, Zigeuner-Swing, Fischkutter-Bossa, Fernfahrer-Reggae – diese Band schreckt vor nichts zurück. Könnte ein Flohmarkt Musik machen, so würde das klingen.
Mit viel Blech und einigen elektronischen Hilfsmitteln schütteln Analogik die Sommerplatte des Jahres aus dem Ärmel. „Soens Folk“ wirkt in etwa so euphorisierend, wie eine Achterbahnfahrt nach dem Konsum eines Cocktails aus türkisem Korallenkonzentrat, purpurner Sonnenmilch und giftgrünem Alligatorensaft. Ich kann mich nur wiederholen: Analogik sind famos, splendid, magnifique, fenomenale, estupendo, fantastisk. Nicht auszudenken, zu was diese Band live im Stande ist.
Genug geflennt, Kinder! Werft eure bierernsten Indierockplatten über Bord und kreuzt mit Analogik die sieben Weltmeere. Ein bisschen Spass muss sein. Kauft euch diese Platte! Dies ist ein Befehl.
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