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Hazmat Modine: Alles hängt mit allem zusammen

Von    |   3. März 2007   |   0 Kommentare

1932 in einem Cabaret in Harlem: Elegante Erscheinungen mischen sich unter heruntergekommene. In den Hinterzimmern wird kopuliert und Heroin konsumiert. Die Bar ist verraucht, eine betrunkene Band betritt die Bühne. Zum Erstaunen des Publikums erinnert ihre Musik nur entfernt an den Jazz, den man sich hier gewohnt ist. Sie klingt auch anders, als die der blinden Strassenmusiker an der Ecke oder der Dixiekapellen auf dem Land. Sie lässt das Publikum die exotischen Destinationen erahnen, von denen die Matrosen erzählen.

Hazmat Modine machen Musik, die so gut ist, dass es sie eigentlich schon mal gegeben haben müsste. Gegeben hat es bislang lediglich die Zutaten des seltsamen Gebräus aus Blues, Swing, Hillbilly, Klezmer, Calypso, mongolischen Kehlkopfgesängen und Balkangeschepper. Die New Yorker verwenden Mundharmonika, Banjitar und andere Instrumente, die im Computerzeitalter nichts verloren haben. Ihr Debut „Bahamut“ (Barbés Records/Karbon) klingt in etwa so, wie wenn Tom Waits zusammen mit den Dead Brothers auf Weltreise ginge. Die Parallelen zwischen der genialen Verrücktheit der Musik von Hazmat Modine und der Absurdheit der Legende des Bahamut (die in Final Fantasy ebenso auftaucht, wie im Alten Testament) werden im Titelstück deutlich, das Folgendes erzählt:

„The entire known universe floats suspended in a thin silver bowl, which rocks gently on the back of an immense blue-green tortuga. And the tortuga’s feet are friendly placed on the topmost of seven cranky mountains, which arise from a vast plain of drifting yellow dust. And the plain is bounced precariously on the top of a small thin green tree, which grows from the snout of a giant blood red ox, with fifty eyes of the colour of the midnight sky. And the oxes hooves are placed on single grain of sand, which flows in the eye of Bahamut. No one has ever seen Bahamut. Some think it’s a fish. But all we know is that the lonely Bahamut floats endlessly through all time and all space with all of us and everything in a single tear of his eye.“

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