78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Sieht nicht danach aus, aber hier gehts um Innerlichkeit

Von    |   6. Februar 2007   |   1 Kommentar

Keine Angst, auch wenn sie ein wenig aussieht wie Joan Baez, mit ihren laaangen Haaren und dem ganzen Indianerschmuck, ist Jesse Sykes aus Seattle nicht einfach eine weitere harmlose Folkchanteuse. Und obwohl sie fast so viel Grazie wie Carla Bruni hat, ist sie mehr als eine weitere gutaussehende Singersongwriterin. Nur schon deshalb, weil ihre Backing Band The Sweet Hereafter mit allem aufwartet, wonach facettenreicher Pop verlangt, von Klavier und Orgeln, über Bläser und Geigen bis hin zu Chören und verzerrten Gitarren.

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In diesen Tagen erscheint (zumindest webweit) das dritte Album von Jesse Sykes & The Sweet Hereafter, worauf psychedelic Rock, Americana und orchestraler Folk auf wunderbare Weise zusammenfinden. Es trägt einen Titel, der Innerlichkeit verspricht: „Like Love, Lust & The Open Halls Of The Soul“. Jesse Sykes Stimme ist denn auch von einer traumfängerischen Romantik, die man gewiss als sentimentalen Empfindsamkeitskitsch abtun kann. Einige Songs müssen sich solchen Urteilen bestimmt stellen, doch wer genau hinhört, den wird dieses Epos mit seiner Harmoniesucht weichklopfen. Die Arrangements nehmen sich alle Zeit der Welt und verführen mit ähnlich rustikaler Melancholie, wie jene von Bonnie Prince Billy oder Okkervil River. Ein Album, das Zeit braucht. Wer genug davon hat: Zum Albumstream gehts hier lang.

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Eine Reaktion

  1. #1 jdw

    12:01 Uhr, 6.2.2007, Link

    hierzulande erscheint die platte übrigens via fargo/irascible. demnächst im wohlsortierten fachhandel erhältlich.

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