78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Lords of Rock

Von    |   8. Dezember 2006   |   0 Kommentare

Kathy von den Thermals freut sich über dichHutch von den ThermalsWie die Asis die im Tram manchmal neben einem stinken, stakst Thermals-Sänger Hutch Harris auf prolligen Turnschuhen und zu kurzen Hosen durch den Backstage. In bester Laune zerlegt er einen Apfel minutiös in kleine Scheiben, die er genüsslich schmatzend und ohne Unterlass schwatzend verspeist. Karaoke findet er super, am liebsten singt er dann „cheesy stuff“ von Sheryl Crow zum Beispiel, oder Maroon 5. In Oregon gibt’s auch Karaoke from Hell, aber ohne Live-Band. Das sei so eine Art Strip-Lokal. Wie die meisten Bars in Oregon. „Yippie! Creeeeeeeep…“ trällert er, „Radiohead können so kitschig sein.“ Er freut sich sichtlich hier zu sein und wie zu erwarten, gaben die Thermals auch eine grossartige Show. Voller Energie, jugendlich strotzend und lüpfig – eigentlich zu schade als Vorband.

Die Lords of Altamont Jake Cavaliere in, eine sympathisch geschwätzige, Bier löschende Truppe, erholt sich noch vom Schreck, dass Sänger der vorigen Nacht fast an einem Diabetes-Anfall gestorben wäre. Spindeldürr wackelt er auf die Bühne, sein Lächeln spannt sich über die blassen Wangenknochen, aber er schwingt den Mikroständer und stampft auf seiner Orgel als gäbe es kein Morgen mehr. Leider bekommt der bandeigene Tontechniker den fehlenden Soundcheck nicht in den Griff, so dass der schmierig-heisse Garagenrock der Lords nach ein paar Songs zur langweiligen Lederschau verkommt. Dafür sind sie gut im Feiern. Besoffen zerreisst sich die Band die Kieferknochen am klassischen „Chuchichästli“ und einer Flasche Jameson, während der angeschlagene Jake schon nach Mitternacht friedlich schläft. Wie die Thermals
auch. Wie Nerd-Rocker halt.

...dass er und sein Piano noch leben.

Der Lord freut sich auch...

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