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Sammlerstücke

Von    |   29. November 2006   |   0 Kommentare

Memorabilia ist ja eigentlich etwas ziemlich bescheuertes. Ob Elvis-Uhren, Ringo-Puppen oder Jacko-Statuen, meistens gehen bei Fan-Artikeln Star- und Warenfetisch eine fragwürdige Symbiose ein. Doch es gibt in der Welt der Memorabilia durchaus auch tolle Sachen zu entdecken: 1980 lancierte die Amurol Products Company die Chu Bops, Miniatur-Alben mit süssen Platten aus Kaugummi von Grössen wie Blondie, Kiss oder The Police. Warum die Kaugummi-LPs in Europa trotz dem vielversprechenden Namen Hit Pops floppten, ist unerklärlich. Amurol stellte die Produktion bald darauf ganz ein und wurde schliesslich von Wrigley’s geschluckt. Wer nun Lust auf ein essbares Stück Popgeschichte bekommen hat: eBay hat zum Teil auch ungegessene Chu Bops an Lager.

Die Idee etwas klebriges wie Kaugummi in etwas klebrigem wie Pop zu verpacken liegt auf der Hand. Die Beatles inspirierten bereits in den 60ern Süsswarenhersteller zur Herstellung von Beatles-Lollies und -Cookies. Besonders beliebt waren die Kaugummis, die zusammen mit Beatles-Sammelkarten kamen. Rare Sets wechseln heute für mehrere tausend Dollar den Besitzer. Überhaupt sind die Beatles die Könige der Memorabilia. Es gab den Beatles-Plattenspieler, den Beatles-Kamm, die Beatles-Perücke, den Beatles-Wecker und das Yellow-Submarine-Spielzeugmodell.

In einer anderen Liga als das herkömmliche Merchandising spielen jene Memorabilia-Artikel, die Reliquien gleichkommen, da sie – wie beispielsweise die Sandalen Christi – von einem Heiligen Celebrity getragen, benutzt oder zumindest besessen wurden. Wer auf solche Luxus-Memorabilia aus ist und eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil er sich gestern nicht die Manuskripte von Marvin Gaye unter den Nagel gerissen hat, dem bleibt die Hoffnung auf den ganz grossen Coup: Mitte Dezember wird in LA der Ehering von Elvis versteigert. Ab 100’000$ kann man mitbieten.

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