78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Mal angenommen…

Von    |   9. November 2006   |   5 Kommentare

en gueteDu planst deinem oder deiner Angebeteten ein Candlelightdinner aufzutischen, bist dir aber noch nicht sicher, wie’s um den Musikgeschmack dieser Person steht. Du denkst dir: „Ruhig muss es sein, ja – aber was ist da der ideale Kompromiss?“ Die Lösung für die musikalische Untermalung dieses Unterfangens: „Tearing Sky“ von Piers Faccini.

Wenn sie/er auf Jack Johnson oder meinetwegen halt James Blunt steht – oder anders gesagt, wenn du ellbogentief in die Scheisse gegriffen hast – werden diese Songs ankommen, ohne sich auf deren/ihr/sein Niveau herunterzulassen. Deine Boxen werden keine schrägen Blicke ernten, die implizieren: „Was hörst denn du für krankes Zeug?“, denn Faccini’s Debut hat keine Ecken und Kanten, an denen man sich verletzen kann. Alles ist weich und kuschlig. Und so werdet ihr’s ziemlich bald auch haben. Findet sie/er Ben Harper toll, seid ihr gar noch schneller im Bett. Doch zuerst wird sie/er dir tief in die Augen schauen und sagen: „Das ist ja schön. Wer ist denn das?“. Ist sie/er ein(e) AuskennerIn wird sie/er zwar nicht danach fragen, aber Piers Faccini fast so schön wie Nick Drake finden und sich sich dafür schämen, diese Musik nicht zu kennen, während sie/er mit dir schläft. Sollte sie/er hingegen eher so der analytische Indie-Typ sein, wird sie/er ein wenig näher rücken und sagen: „Hey, der singt ja eigentlich fast so ein bisschen wie der Sänger von Radiohead, wenn der ausnahmsweise mal nicht rumjammert.“ Mag sie/er Jeff Buckley, wird sie/er in dir ziemlich schnell einen Seelenverwandten sehen und zusammen mit dir und Piers Faccini „Hallelujah“ singen.

Übrigens: Nummer 7 ist der Song, wo’s allerspätestens klappen sollte und ihr euch küssen müsst – denn sonst wird’s allmählich peinlich: „For a taste of your lips and a glimpse of your smile / The space in your eyes is an infinite mile / And I was wondering if you knew of a better way to say – und jetzt dein Einsatz! – I LOVE YOU.“

Machen wir uns nichts vor: Wenn dieser Plan nicht aufgeht bist ganz allein du Schuld. Dann bleibt dir noch eine erniedrigende letzte Chance

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5 Reaktionen

  1. #1 Munkel

    10:17 Uhr, 9.11.2006, Link

    `bin überzöigt. mich hättest du rumjekriegt!

  2. #2 Mathias Menzl

    10:42 Uhr, 9.11.2006, Link

    der sieht ja ein wenig aus wie du…ich habe da noch eine frage: wie stehen die chancen bei Portishead? Kollektiv-Selbstmord?

  3. #3 flobro

    10:54 Uhr, 9.11.2006, Link

    da muss die musik aber echt mit bedacht ausgewählt sein – wenn du ihr beim ersten candlelightdinner schon einen burger auftischst…

  4. #4 Ralph Hofbauer

    18:45 Uhr, 9.11.2006, Link

    also wer jetzt? piers oder der burgerking? eher der zweite, oder? das lächeln, der saubere haarschnitt, das hemd, der sinn für romantik (rosen/kerzen)… da erkenn ich mich schon drin wieder. bin halt ein gepflegter typ, gell.

    der plan würde sicher auch aufgehen, wenn sie/er portishead-fan ist. allerdings sind nicht viele parallelen auszumachen, ausser schlepptempo und melancholischen tendenzen. den soundtrack zum kollektiv-selbstmord gibt’s dann in der nächsten folge von „mal angenommen…“

  5. #5 Dominique Marcel Iten

    16:48 Uhr, 29.7.2009, Link

    By The Way: Piers neustes Werk „Two Grains Of Sand“ schlägt Tearing Sky meiner Meinung nach nochmals um Längen…grossartige Songs und „A Stomr is gonna come“ ist nebenbei meine persönliche Single 2009…bis jetzt.

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