78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Nicht aus dem Handgelenk geschüttelt

Von    |   26. Oktober 2006   |   7 Kommentare

Sahen schon zufriedener aus: DeftonesDie Deftones sind sowas wie die letzten Überlebenden von New Metal. Zumindest wenn man sich die Bands dieses Genres anschaut, die auch heute noch als zeitgemäss gelten. Und dazu gehören …. nur die Deftones. Die Karriere der Sacramento-Jungs liess sich bis zum neuen Album „Saturday Night Wrist“ (Warner) in zwei Phasen gliedern. Die erste Phase betiteln wir als „HC-Phase“, da sie sich auf ihrem Debüt-Album „Adrenaline“ und „Around the Fur“ noch der harten Gangart widmeten: New Metal mit HC-Einflüssen. „Around the Fur“ gilt für viele zurecht immer noch als bestes Deftones-Album. Danach kam die „Larmoyanz-Phase“: Sänger Chino Moreno schrie zwar immer noch, allerdings nicht mehr zu ca. 80 Prozent, sondern nur noch zu 50 Prozent. Die andere Hälfte überzog er mit Stöhnen, Schmauchen und Hächeln. Die Songs waren aber auf White Pony und zum Teil auch noch auf dem selbst betitelten letzten Album, immer noch grosse Klasse und hatten Stil und Format.

„Saturday Night Wrist“ hat nun eine neue Phase eingeläutet: Die Songs sind praktisch inexistent. Ausser der Album-Single „Hole in the Earth“, die vieles retten kann, aber leider nicht die ganze Platte, bringen die Kalifornier nicht mehr viel auf die Reihe. Die Melodien verstecken sich hinter noch grösserem Hächeln und Stöhnen von Chino Moreno, die Gitarrenarbeit wirkt uninspiriert, die kickenden Melodien fehlen fast gänzlich. Einige Songs deuten ihr Potential an, doch verlieren sich dann in der Belanglosigkeit. Ein möglicher Grund: die Band habe sich aufgrund der harzigen Produktion beinahe aufgelöst. (Quelle) Das vorliegende Endprodukt kann ein Zeichen für den Zwist innerhalb der Band sein. Fazit: Die Deftones konnten sich nach „Around the Fur“ auf sehr hohem Niveau halten. Irgedwann musste der Absturz kommen.

„Hole in the Earth“ (mp3)
[audio:http://www.girlpants.org/wp-content/uploads/2006/10/01-hole_in_the_earth.mp3]

„Hole in the Earth“ (Video)
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7 Reaktionen

  1. #1 domi

    22:40 Uhr, 26.10.2006, Link

    was? „Hole in the Earth“ kann vieles retten auf dieser platte? dann ists wirklich zu ende mit dieser band!

  2. #2 Nikolaus Notabene

    14:45 Uhr, 27.10.2006, Link

    Vor nicht mal ganz zwei Wochen wurde auf dieser Site noch ganz anders frohlockt:

    „Das neue Deftones-Album €œSaturday Night Wrist€ (Warner) erscheint am 27. Oktober. Und da kann man sich freuen drauf. Auch wenn Chino Moreno eine verkiffte Birne ist und die Band live ziemlich saugt, ihre Platten sind und bleiben etwas vom Besten, was die kommerzielle Plattenindustrie herzugeben hat. Die Vorfreude kann man sich mit drei neuen Songs von ihrer MySpace-Seite versüssen. Und das sind ziemliche Hammerteile.“

    Sind die Songs in der Zwischenzeit nun schlechter oder eure Ohren besser geworden?

  3. #3 Mathias Menzl

    14:53 Uhr, 27.10.2006, Link

    tja. berechtigte kritik: allerdings waren auf myspace nur zwei songs vorab zu hören. einer davon war „hole in the earth“…die euphorie war wohl etwas verfrüht, aber wegen hole in the earth auch berechtigt. wir können ja nicht ahnen, dass der rest des albums dann so abfällt.

  4. #4 Nikolaus Notabene

    19:10 Uhr, 27.10.2006, Link

    Na, wenigstens habt ihr die Korrekturkurve noch gekriegt, im peinlichen Gegensatz zu Visions, wo die Scheibe tatsächlich als Album des Monats figuriert. Da sitzen vermutlich mehr als nur ein paar De(a)ftones in der Redaktion…

  5. #5 Mathias Menzl

    19:16 Uhr, 27.10.2006, Link

    jo, danke mr senada (bist du nicht am Nordpol gestorben?). wir geben uns mühe, die kurven zu kriegen, manchmal kommen sie aber etwas gar überraschend, vor allem wenn man mit euphorischen 120 sachen in solch eine haarnadelkurve rast…

  6. #6 David Bauer

    09:59 Uhr, 28.10.2006, Link

    und im visions sind deftones bis zum bitteren ende mit jedem neuen album auf platte des monats abonniert

  7. #7 @mm (sub rosa)

    15:23 Uhr, 29.10.2006, Link

    Es kursieren da verschiedene Gerüchte. Eines besagt zum Beispiel auch, dass N. Senada heil von seiner Polarexpedition zurückgekehrt ist mit einer Flasche reinen arktischen Wassers, das den Residents dann zur Inspiration für ihre Eskimo-Platte dienlich war. Item, wie schon bei Elvis und Hitler lässt sich deshalb so genau nicht sagen, ob Senada noch am Leben ist (resp. in seinem besonderen Fall: überhaupt je am Leben war).

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