78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Sieht nicht danach aus, aber hier gehts um Innerlichkeit

Keine Angst, auch wenn sie ein wenig aussieht wie Joan Baez, mit ihren laaangen Haaren und dem ganzen Indianerschmuck, ist Jesse Sykes aus Seattle nicht einfach eine weitere harmlose Folkchanteuse. Und obwohl sie fast so viel Grazie wie Carla Bruni hat, ist sie mehr als eine weitere gutaussehende Singersongwriterin. Nur schon deshalb, weil ihre Backing Band The Sweet Hereafter mit allem aufwartet, wonach facettenreicher Pop verlangt, von Klavier und Orgeln, über Bläser und Geigen bis hin zu Chören und verzerrten Gitarren.

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In diesen Tagen erscheint (zumindest webweit) das dritte Album von Jesse Sykes & The Sweet Hereafter, worauf psychedelic Rock, Americana und orchestraler Folk auf wunderbare Weise zusammenfinden. Es trägt einen Titel, der Innerlichkeit verspricht: „Like Love, Lust & The Open Halls Of The Soul“. Jesse Sykes Stimme ist denn auch von einer traumfängerischen Romantik, die man gewiss als sentimentalen Empfindsamkeitskitsch abtun kann. Einige Songs müssen sich solchen Urteilen bestimmt stellen, doch wer genau hinhört, den wird dieses Epos mit seiner Harmoniesucht weichklopfen. Die Arrangements nehmen sich alle Zeit der Welt und verführen mit ähnlich rustikaler Melancholie, wie jene von Bonnie Prince Billy oder Okkervil River. Ein Album, das Zeit braucht. Wer genug davon hat: Zum Albumstream gehts hier lang.

Adventskalender: Türchen 13

13. Dezember: Bonnie Prince Billy: „The Letting Go“ (Domino/Musikvertrieb)

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Yo! Will Oldham

Trägt gerne Trainer: Will OldhamLandauf landab wird Will Oldham alias Bonnie Prince Billy als Singer/Songwriter der Stunde bejubelt. Das reicht. Wir machen da nicht mit. (Muss ja niemand wissen, dass wir die Platte einfach irgendwie verpasst haben). Ins Yo la Tengo– Vivat stimmen wir dagegen liebend gerne mitein. Die Indie Rock Band, die wahrscheinlich jeder schon abgeschrieben hat, ist im September mit „I’m not Afraid of You and I Will Beat Your Ass“ (Musikvertrieb) zurückgekommen. Und wie die zurückgekommen sind. Jeder dachte, na ja, ein weiteres Yo la Tengo-Album halt, wie die unzähligen zuvor auch schon. Aber nein, falsch gewickelt! Das Album ist so abwechslungsreich wie Beck es gerne wäre. Es rockt, groovt, swingt, popt, funkt. Abwechslungsreich waren Yo la Tengo schon immer, aber so stimmig hat das selten zusammengepasst.

Einzeln für sich haben wir also Yo la Tengo und Bonnie „Prince“ Billy verpennt. Ihre Kollaboration aber nicht. Die steht nämlich erst noch an, zumindest in unseren Breitengraden. Will Oldham hat nämlich einen neuen Film gedreht und Yo la Tengo haben dazu den Soundtrack geliefert. „Old Joy“ heisst das Teil und läuft derzeit in den US-amerikanischen Theatern. Wann er bei uns gezeigt wird ist noch nicht klar. Er soll aber saugut sein. So eine alternative Wandervogel-Version im Brokeback Mountain-Stil.

Neue Platten, die Herzen und Hintern bewegen

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm seine Schwester, die Melancholie, die wieder mal eine Horde von Singer-Songwritern angeschleppt hat. Bitten wir sie herein: Nina Nastasia, die Königin der Nacht, den Superwolf Bonnie Prince Billy, David Pajo, den man allein schon wegen seinem Cover von „The Boys Are Back In Town“ mögen muss und Teitur, der Chris Martin der Geschmackssicheren. Ach, wie gemütlich ist es mit diesen dunklen Seelen. Colvin Shawn, die Norah Jones für Arme und James Morrison, der weichgespülte Jeff Buckley, müssen wegen wiederholter Transusigkeit leider draussen bleiben.

Wer kein Trübsal blasen will, kommt diese Woche mit DJ Shadow, The Rapture, den Scissor Sisters, dem Blusbueb oder der Black-Eyed-Peas-Fergie auf seine Kosten.

 

Die Königin der NachtPlatten die bewegen:

Nina Nastasia – On Leaving (Fat Cat/Namskeio)

Bonnie Prince Billy – The Letting Go (Musikvertrieb) 

Teitur – Stay Under The Stars (Edel/Phonag)

Pajo – 1968 (Drag City/recrec)

Cyann & Ben – Sweet Beliefs (Ever/Namskeio)

Ezio – Then Thousand Bars (Tapete/recrec)

Mates Of State – Bring It Back (Moshi Moshi/TBA)

Colvin Shawn – These Four Walls (Warner)

James Morrison – Undiscovered (Universal)

Elton John – The Captain & The Kid (Universal)

 

Der König des BeatPlatten zum Bewegen:

Blusbueb – Fress Di Rüebe (FF Records/recrec)

Arrested Development – Since The Last Time (Phonag)

DJ Shadow – The Outsider (Universal)

The Rapture – Pieces Of The People We Love (Universal)

Scissor Sisters – Ta-Dah (Universal)

Fergie – The Dutchess (Universal)

Pere Ubu – Why I Hate Women (Glitterhouse/recrec)

Gipsy Kings – Pasajero (Sony)

 

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