78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Dumpfbacke der Stunde: Brandon Flowers (The Killers)

DumpfbackeThe Killers ist ja diese bakannte Indie Rock Band. Die haben ein neues Album. Das sollte eigentlich für positive Schlagzeilen sorgen. Tut es aber nur in begrenztem Masse. Aber warum soll es auch. Denn gute Musik müssen die ja jetzt nicht mehr machen. bekannt sind sie ja schon. Jetzt folgt Phase zwei im Promotionsplan für inferiore Pop-Alben: Dummes Zeugs quatschen. Flowers meinte kürzlich, dass Thom Yorke (Radiohead) sein Talent für gutes Songwriting verschwende. Er solle doch besser wieder ein paar Hits schreiben wie „Creep“ (Contact Music). In der Novemberausgabe von GQ liess er nun noch weiteren Stuss folgen. Er erzählte von seinem traumatischen Erlebnis, als er in betrunkenem Zustand einen Mann mit ca. 50 Meilen pro Stunde angefahren habe. Die Polizei wollte ihm allerdings nicht erzählen, was diesem Mann passiert sei. Sehr nachvollziehbar alles. Dem setzte er nach: „I think Bob Dylan said you can’t be a Mormon and be cool, but I don’t know. I feel pretty cool sometimes.“ Ach. Viel sympathischer dagegen zeigt sich Brandons Bandkumpel David Keuning, der in der Weltwoche bekannte, dass er das Rockstar-leben eigentlich hasst. Er kann keine Clubs leiden und Drogen schwört er ab. Sex mit Groupies findet er ebenfalls scheisse. Vielleicht fahren The Killers aber auch nur eine besonders originelle Marketingkampagne und wir schnallen mal wieder nichts. Denn es gibt auch besseres zu berichten: Dieses Video zeigt The Killers durchaus sehr sympathisch. Wir sagen mal, dass es die Idee von David Keuning war.
The Killers – „When you Were Young“ (Live Video)

Veranstaltungstipps fürs Wochenende von Pop B. Sessen

Speziell Menschen wie mir, muss man ja immer wieder sagen, dass Kunst nicht ausschliesslich in gesundheitsschädigender Lautstärke aus Lautsprecherboxen dröhnt, deshalb besuche ich am Samstag die Vernissage der Diplomausstellung der HGK Basel. (Messe Schweiz, Basel, Eingang Halle 2, 2. OG, ab 17 Uhr., Öffnungszeiten: 25. Sept. bis 1. Okt. 2006, Mo-Fr 12-19 Uhr, Sa u. So 10-19 Uhr). Später darfs dann gerne etwas lauter sein. Die Basler Non-Charts-Gitarrenjugend trifft sich auf der Plattentaufe der Lokal-Helden Cloudride. Züri macht einen auf HipHop: am Samstag die englische Variante mit Sway und am Sonntag die amerikanische Underground-Version mit Dabrye. Wer’s lieber gemütlicher mag, wird mit dem schwedischen Folk-Barden Christian Kjellvander oder der Berlinerin Masha Qrella glücklich. Mit Joycehotel, den dänischen Radiohead (Annabelle), lässt sich das Wochendende gut ausklingen.

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Freitag, 22.9, Indie-Indeed mit Cloudride-Plattentaufe, Kuppel, Basel
Freitag, 22.9, Sway & DJ Turkish, Rote Fabrik, Zürich
Freitag, 22.9 Masha Qrella, Boa, Luzern
Samstag, 23.9 Dabrye feat. Kadence, Moods, Zürich
Samstag, 23.9 Christian Kjellvander, el Lokal, Zürich
Sonntag, 24.9, Joycehotel, Wagenmeister, Basel

Eine ausführliche und ständig aktualisierte Konzertdaten-Liste findest du hier.

Die Frisuren von Mew sitzen auch in den USA perfekt

New York, perfekter Halt. Dreiwettertaft sei Dank!Die dänische Band Mew steht in den USA vor dem grossen Durchbruch. Ihr Album „The Glass Handed Kites“, das in Europa schon vor einem Jahr erschien, wird in der neuen Welt freudig erwartet. Bei Yahoo wurden sie als Gewinner der „Who’s Next„-Rubrik gewählt, im „Entertainement Weekly“ landeten sie auf Platz Zwei der „Must-List„, diverse Blogs ereifern sich mit Lobeshymnen über die Dänen und auch beim Spin Magazine heimsten sie Lorbeeren ein, nämlich als „Artist of the Day„. Das Spin Magazine beschrieb denn auch ihre Musik ziemlich treffend: experimentell genug um Radiohead-Fans zu überzeugen und genug „straight“, um Coldplay-Fans nicht zu erschrecken. Damit aber noch nicht genug der Auszeichnungen für Mew: in England gab’s für ihr Video zu „Special“ einen speziellen Award (fragt mich nicht was für einen). Aber das Video ist cool.

Rock, baby, rock

rockbabyAls angehende Eltern rinnt einem ja so manche Schweissperle die Stirn hinunter, wenn man bangt und hofft, dass der eigene Nachwuchs später einmal den richtigen (whatever that might be) Musikgeschmack entwickelt. Stell ich mir jedenfalls so vor. Klar, wer über Jahre die richtigen Platten (oder Cds oder Mp3 Files) gesammelt und rechtzeitig die üblen Sünden entsorgt hat, der bringt den neugierigen Spross auf den richtigen Weg.

Doch wieso warten, bis sich Sohnemann oder Tochterfrau den Weg zur elterlichen Plattensammlung bahnt. Früh übt sich. Darum stattet der verantwortungsvolle Vater bereits die Kinderwiege mit dem richtigen Soundtrack aus. Natürlich könnte es passieren, dass, während der ambitionierte Vater bereits eine PA ins Kinderzimmer montiert, die auch eines Hallenstadions würdig wäre, und bereits übereifrig die Queens of the Stone Age in den Player werfen will, ja dann könnte es passieren, dass die Mutti mahnend dazwischenfunkt und einen Kompromiss vorschlägt: Baby Rock Records.

Das Prinzip ist dasselbe wie bei Babybrei: Schwer verdauliches wird püriert. So kann man seinem Kind dann aber durchaus mal Radioheads Karma Police vorsetzen, oder Coldplays Clocks (musste nur wenig püriert werden). Natürlich sollte auch Metallica in der frühkindlichen Musikerziehung nicht fehlen, vor allem natürlich nicht dieser Titel: Enter Sandman. Das volle Sortiment an pürierten Klassikern findet ihr hier.

Und hier noch die Orignialversionen der genannten Songs zum Vergleichen:
> Karma Police
> Clocks
> Enter Sandman

PS: Was mich jetzt noch interessieren würde: Tokio Hotel für Erwachsene

Der Admiral spielt seine grössten Hits

Admiral James T (copyright ostpix.ch)Admiral James T. (sieht auf dem Bild ein bisschen aus wie Baschi, nicht?) war gestern in Basel im Fluss, und zwar im doppelten Sinne. Ich finde, man sollte ihn zum König der Songansagen krönen. Besonders gefallen hat mir gestern diese (man muss sich dazu noch einen Winterthurer Dialekt vorstellen): „Jetzt kommt ein neuer Song. Den kann ich noch nicht so gut, habe ich erst heute geschrieben, in Schaffhausen“. Lustig, nicht?

Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass auf diese Ansage „In The Ghetto“ von Elvis folgte. Nach dem Song meinte der Admiral trocken: „Ich glaube, das wird ein Hit.“ Überhaupt, die Hits. Jeden Song kündigte der Winterthurer („Ich bin auf der Durchreise, von Stein am Rhein in Richtung Rotterdam“) als seinen grössten Hit an, wahlweise auch als seinen Lieblingssong oder seinen besten Song. Und bediente sich dann genauso schamlos wie Stilsicher aus dem Kanon der Populärmusik. Motörhead wurde genauso die Reverenz erwiesen wie Oasis, ebenso Queen mit „Another One Bites The Dust“ (natürlich angekündigt als „mein grösster Hit“, und am Ende kommentiert mit „damit wäre ich fast reich geworden“).

Nicht diesen, aber einen anderen schönen Song, ebenfalls mit netter Ansage, haben die infamen Kollegen verdankenswerterweise mitgeschnitten (zur Erklärung vorweg: Admiral James T. hatte das Publikum nach allfälligen Wünschen gefragt und Radiohead zugerufen erhalten).

Keine Stand-Up-Comedians

editors.jpgSind The Editors eine billige Kopie von Joy Division? Mitnichten! Wir sprachen mit Bassist Russell und Drummer Ed von den Editors über ihre prominenten Fans.

Ihr werdet ständig mit anderen Bands wie Joy Division und Interpol verglichen. Nervt das?
Russell: Uns interessieren diese Vergleiche nicht wirklich. Wenn jemand eine CD von Joy Division und danach eine von uns anhört und der Meinung ist, dass das ähnlich tönt, dann hat er nicht viel Ahnung von Musikwissen oder Musikgeschichte.

Dann haben euch diese Bands auch nie beeinflusst?
Russell: Nein, nie. Hast du irgendwelche Joy Division CDs zuhause, Ed?
Ed: Ich habe nie Joy Division gehört.
Russell: Als wir jünger waren, haben wir viele Rock-Konzerte besucht, zum Beispiel solche von Radiohead. Das ist eine der Bands, die ich mochte, als ich 16 Jahre alt war.

Zu euren Fans gehört ja offenbar Michael Jackson…
Russell: Ja, wir haben viele bekannte Fans. Elton John, Brian Ferry, Kanye West, Michael Jackson, und so weiter…

Was denkst du darüber?
Russell: Das ist natürlich schön (lacht).
Ed: Das sind Grössen im Musikgeschäft und so etwas ehrt uns sehr.

Ihr sprecht während euren Konzerten kaum zum Publikum…
Russell: Wir spielen Musik und sind keine Stand-Up-Comedians. Wir lassen die Musik sprechen und bedanken uns nur in der jeweiligen Landessprache, wo wir gerade auftreten. Zudem gibts bei uns keine Spiele, bei denen das Publikum uns nachsingen muss.

Wie sieht die Zukunft der Editors aus?
Russell: Who knows… Wir fangen im September mit den Aufnahmen fürs neue Album an und haben dieses hoffentlich im Januar fertig. Zwei Songs sind schon fertig. Sobald das Album fertig ist, werden wir wieder touren.

Ab heute zu kaufen

Endlich ist es soweit: Thom Yorkes sagenumwobenes Soloalbum steht in den Läden. „Eraser“ (XL/Musikvertrieb) bietet ausgefuchsten Katzenjammer-Elektropop, der auch als Radiohead durchgehen könnte. Hören kann man das komplette Opus magnum hier.

ebenfalls ab heute zu haben:

Peaches – „Impeach My Bush“ (XL/Musikvertrieb)

Sebadoh – „Sebadoh III“ (Domino/Musikvertrieb)

De Rosa – „Mend“ (Chemikal Underground/Musikvertrieb)

Johnny Cash – „American V: A 100 Highways“ (Universal)

Pink Floyd – „P.U.L.S.E.“ (DVD; EMI)

One Second Bridge – s/t (Namskeio)

Amy Millan – Honey from the Tombs (TBA/Arts & Crafts)

Mit Zuckerbrot und Peitsche

Genau so muss gute Popmusik tönen: zu Beginn schwer zugänlich, überwiegend, es darf über zehn oder zwölf Songs verteilt circa zwei unmittelbar erschliessbare Stücke haben, die ein Zurückkommen auf die Platte unumgänglich machen. Der Rest der Songs muss unter dem Schleier einer schleierhaften Mystik noch verschlossen sein. Nach drei, vier Durchgängen beginnt die Phase, in der man neue Liebelingsssongs entdeckt. Diese Phase hält dann an bis man wieder von vorne sich daran erinnert fühlt, wie gut doch eigentlich jener Song ist, den man als erstes schon ins Herz geschlossen hat. Dies ist dann der Zyklus einer guten Popplatte. Und so ist es auch bei TV on the Radios „Return to Cookie Mountain“ (Musikvertrieb/4AD). Die Band spielt mit Wärme und Kälte, mit Zuckerbrot und Peitsche.

Aufgefallen sind TV on the Radio zum ersten Mal mit einer 23-Spur-A-cappella-Version des „Pixies“-Stücks „Mr. Grieves“. 2004 kam die Platte „Desperate Youth, Blood Thirsty Babes“ mit der Übernummer „Staring at the Sun„. Darauf spielen die New Yorker genauso gekonnt mit Electro/Breakbeats wie mit Gospel/Soul-Stimme(n) und Gitarrenrock. Aber die Band genremässig zu fassen ist genauso unmöglich, wie Radiohead erklären zu wollen. Das kaum bekannte erste Album der Band aus Brooklyn heisst nicht von ungefähr „OK Calculator“. Die Marksteine sind gesetzt. David Bowie hat sich ebenfalls schon wieder als Fan geoutet, genauso wie bei Arcade Fire oder Calp Your Hands Say Yeah! und auch Trent Reznor gab ihnen Live die Ehre (hier). TV on the Radio sind aber nicht nur wegen prominenten Schulterklopfern die derzeit wohl interessanteste Rock-Band. Dass sie noch keine grossen Wellen schlagen, zeigt auch der Song „Dry Drunk Emperor„, der nach der Untätigkeit der Bush-Administration nach dem Hurrikan in New Orleans zum Sturm des Weissen Hauses aufrief, aber keinerlei Reaktionen auslöste. Wahrscheinlich sind TV on the Radio zu gut, lies zu hochstehend, dass sie von Republikanern gehört werden. Die empören sich lieber über nackte Titten in Hip Hop Videos. So hat die Revolution wohl doch noch eine Chance. Vor allem auch mit Songs wie „Wolf Like Me„.

TV on the Radio spielen am 17. August am Rock oz Arenes in Avenches und am 30. August in der Roten Fabrik in Zürich