78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

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Tanzen im Viereck mit der besten englischen Band

Angepriesen wurden sie als weiterer Dance-Punk-Act. Da wird der Band Foals aber mehr als unrecht getan. Meiner Meinung nach sind die Fohlen in diesem Jahr mit ihrer Mischung aus Battles und Klaxons der interessanteste Musik-Export aus England. Oder anders gesagt: Klaxons minus New Rave minus „Kindergeburtstag“ plus etwas Post/Math-Rock gleich Foals. „Mum, what is math-rock?“, steht auf der MySpace-Seite der Foals. Math-Rock ist wie tanzen im Viereck und die Foals liefern dafür den idealen Soundtrack. Ein grosses Versprechen für 2008!

>>> Hummer (EP) kaufen (iTunes). Die Single „Ballons“ gibt’s seit dem 10.12. physisch. Das Debüt-Album Antidotes hat noch kein Release-Datum erscheint im März.

Foals – Balloons
[audio:http://www.fileden.com/files/2006/12/14/509417/01-foals-balloons.mp3]
Foals – Ballons (Video)
Foals – Hummer
[audio:http://www.music.itsnotforthecock.dlpwd.co.uk/01%20Hummer.mp3]

>>> Drüben beim Brooklynvegan gibt’s noch vier Remixe.

Shinichi Osawa

shinichi.jpgÜber diesen Herren wollt ich Euch schon seit längerem mal berichten, fanden sich seine Songs und Remixes dieses Jahr doch auf fast jedem Blog. Auch Maison Kitsune Liebhabern dürfte das japanische Multitalent schon bekannt sein, und vielleicht erinnern sich einige noch an den japanischen DJ in Iñárritus Babel…

Shinichi Osawa ist es nicht bloss der exotistischen Vielfalt wegen Wert mal gehört zu werden. Nein, der Mann hat ganz schön was auf dem Kasten. Zunächst war er Chef und Bassist einer japanischen Band namens Mondo Grosso, die sich schon Mitte der 90er auflöste. Den Namen behielt er und produzierte, mischte, bastelte und kollaborierte sich kreuz und quer durch die elektronische Popwelt.

Nun scheint die Zeit reif, um international absahnen zu gehen: Sein Debut-Album „The One“ (Avex Trax) kam schon Ende September auf den japanischen Markt, bei uns ist leider jedoch (zumindest für Freunde des materiellen Besitzes) noch auf unbestimmte Zeit Geduld angesagt, die sich aber ausbezahlen wird:

The One ist nämlich schlichtwegs genial: Im Anfang gibtz ein gelungenes Chemical Brothers Cover: Starguitar. Mit diesem Rückbezug auf einen „New Rave avant la lettre“ ordnet sich der Künstler in die uns bekannte Soundtradition ein, erfindet sie aber gleichsam wieder neu. Einiges klingt nach diesen radiotauglichen, indie-poppigen Kitsch-Songs á la Let Forever Be. Aber wie auch auf den Chemical-Scheiben haben diese Tracks eher ornamentalen Charakter. Auffällig sind die rockigen Dancefloorbomben, welche irgendwo zwischen dem solidem Songwriting von Soulwax, der brüchig-energetischen Dramaturgie des jungen französischen Elektros und den genial-skurrilen Soundcollagen von Prefuse 73 zu verorten wären. Dabei zeugt dieses (Pseudo-)Debut-Album gleichermassen vom Können eines erfahrenen und der Experimentierfreude eines jungen Künstlers. Die konzeptuelle Vielfalt wird durch die zahlreichen und immer gelungenen Features nochmals polyphoner. Besonders erfreueten mich die Dame und das Fräulein der Elektroszene: Princess Superstar und Ania. Wer letztere noch nicht kennt, sollte unbedingt das Musikvideo zu Push genauer unter die Lupe nehmen…

Fazit: Der Sound ist schlichtwegs perfekt, die Videos grandios, Bühnenerfahrung hat der Vierzigjährige wohl auch schon zur Genüge und da er sich nun nicht mehr „Mondo Grosso“ nennt, steht dem weltweiten Erfolg nichts mehr im Wege…

Shinichi Osawa – The Golden
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Bolt Action Five – die zeitgenössischen Beastie Boys?

Industro-Pop – S Club 7 treffen auf Nine Inch Nails – so könnte die Band Bolt Action Five auf den Punkt beschrieben werden. Die Londoner werden auf der Insel trotz ihrer extravaganten FisherPrice-meets-Heavy-Metal- Musik als heisse Newcomer gehandelt. Casio-Keyboards werden unterlegt mit prägnanten und fetten Beats und die treffen auf messerscharfe Gitarrenriffs und werden mit Sprechgesang garniert. Das alles führt zu einem abgefahrenen aber höchst melodiösen Sound. Manchmal wirken Bolt Action Five infantil (New Rave), dann wieder sehr erwachsen (New Wave), zuweilen schlicht psychotisch (Metal).

Irgendwie werde ich aber auch das Gefühl nicht los, dass hier die zeitgenössischen „Beastie Boys“ am Werke sein könnten. Klar, ein ziemlich vermessener Vergleich. Dennoch: es wird vermischt, was eigentlich nicht zusammengehört, und trotzdem tönt es verdammt ansprechend. Und das war bei den New Yorkern damals genauso.

Die letzte Band, die einen ähnlich wilden und ungestümen aber gefälligen Stil-Mix Zustande brachte, waren die Test Icicles. Die Engländer zerbrachen dann aber schnell an ihrer eigenen Abgefahrenheit und sind kaum zwei Jahren nach ihrem Auftauchen nur noch eine Randnotiz wert. Bolt Action Five machen sich nun auf, die Test Icicles zu beerben.

Dass ihr Bestehen die Lebenszeit der Test Icicles mit grosser Wahrscheinlichkeit überdauern könnte, zeigt auch die geschickte Vermarktungsstrategie der Band: Auf ihrem Band-Blog und der Webseite werden zahlreiche Demo-Tracks und Remixe zum Download angeboten. Auf ihrer MySpace-Seite lässt sich ebenfalls jeder Song downloaden.

Bolt Action Five – Hellmouth
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Bolt Action Five –
Face on the Beast
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Bolt Action Five – Landmark Landfill
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Bolt Action Five –
Mixtape Beats
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Bolt Action Five – Spree
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Bolt Action Five –
Gurl Howl
[audio:http://www.2bob.co.uk/0_BAF/Tracks/Gurl%20Howl.mp3]

The National und andere Leckereien

519w2r6exvl_aa240_.jpgIch habe mich geirrt, das Album des Jahres heisst natürlich Boxer und ist von The National aus New York. The National habe ich vor ein paar Jahren mehr zufällig entdeckt, als ich spontan ihr Konzert im Hirscheneck besuchte und seither habe ich eine Lieblingsband mehr. Die Stimme (ich schreib mal nicht wie alle anderen Bariton, denn ich weiss nicht genau welche Tonlage das ist. Ein wenig höher als Bass, stimmts?) allein ist schon sehr eindrücklich, wenn man aber dazu noch den Menschen, dem diese Stimme gehört, sieht, wirkt die ohnehin schon äusserst emotionale Musik noch intensiver. Wie schön der leidet! Unterdessen sind ihre Platten noch besser und die Konzertlokale grösser geworden (wenigstens ein bisschen, das Konzert im Le Romandie in Lausanne ist ausverkauft) und bei Herr Letterman sind sie auch schon aufgetreten. Mit Bläser. Ich hoffe, die nehmen sie mit und ihr seid dabei wenn The National am Donnerstag 22. November im Abart spielen (Support Hayden). Keine Ausreden!

Die weiteren Konzerthighlights dieses Wochenendes:
22.11 acid mother’s temple / roy and the devil’s motorcycle, das schiff, basel
22.11 fujiya & miyagi, walcheturm, zürich
22.11 chewy plays what took you so long, salzhaus, winterthur
22.11 the sunday drivers / kill the young, les docks, lausanne
23.11 leech / future of the left, hirscheneck, basel
23.11 acid mothers temple, gaswerk, winterthur
24.11 ken stringfellow / subterfuge, salzhaus, winterthur
24.11 chewy plays what took you so long, schüür, luzern
24.11 the good life, kulturwerk 118, sursee
24.11 editors / the boxer rebellion, fri-son, fribourg
24.11 future of the left, le romandie, lausanne
25.11 gravenhurst, kaserne, basel
25.11 ken stringfellow / subterfuge, hafenkneipe zürich
25.11 the good life, kraftfeld, winterthur

Noch mehr Konzerdaten findest du hier.

„Neue“ Radiohead-Songs

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Dank dem Musik-Blog Gorilla Vs. Bear sind nun die Radiohead-Covers und Live-Aufnahmen von „In Rainbow“-Songs, welche am letzten Wochenende auf radiohead.tv ausgestrahlt wurden (wir haben berichtet), auch als mp3 downloadbar. Enjoy!

Radiohead – Bodysnatcher (live)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-bodysnatchers-live.mp3]
Radiohead – Reckoner (live)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-reckoner-live.mp3]
Radiohead – Faust Arp (live)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-faust-arp-live.mp3]
Radiohead – The Headmaster Ritual (The Smiths-Cover)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-the-headmaster-ritual-the-smiths-cover.mp3]
Radiohead – Ceremony (New Order-Cover)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-ceremony-new-order-cover.mp3]
Radiohead – Unravel (Björk-Cover)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/radiohead-unravel-bjork-cover.mp3]

Rockender Randensalat

tbb-wesc2.jpgVor bald zwei Monaten hab ich sie Euch schon mal kurz vorgestellt:
The Bloody Beetroots.
Etwa zum selben Zeitpunkt hab ich sie für meine neue Partyreihe gebucht (für die ich ja schon des öfteren Schleichwerbung reingewoben habe). Seither flattern  plötzlich auch viele Anfragen von „jungen“ Musikschaffenden und DJs rein. Die Beetroots haben sich, zumindest in der Blogosphäre, zu einem namhaften Remix-Kaliber gemausert, weshalb ihr Live-Support in der „New Rave Szene“ (ich werde diesen schwammigen und für einige negativ konnotierten Stilbegriff in Kürze mal genauer (als die Printmedien) erörtern) schon des öfteren neben den EdBanger-Grössen (bspw. Justice) aber auch mit Bonde DO Role aufgetreten sind. Die Herren befinden sich momentan in einer Durchbruch-Phase, was ich Ihnen nicht nur deshalb gönne, weil ich (hoffentlich) davon am kommenden Samstag selbst etwas profitieren darf, sondern ihre Sounds einfach so geil Wummern, Grooven und Rocken.
Beispiele gefällig?

GooseEverybody (The Bloody Beetroots Chipmunk Remix)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/everybody-the-bloody-beetroots-chip.mp3]

TimbalandMiscommunication (The Bloody Beetroots Remix)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/miscommunication-the-bloody-beetroo.mp3]

Captain Phoenix Pistols & Hearts (The Bloody Beetroots Remix)
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/pistols-hearts-tbb-rmx.mp3]

The Bloody BeetrootsPublic Enemy
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/11/public-enemy.mp3]

Wie man sich das LIVE zu denken hat, darüber kann ich auch nur spekulieren. Aber die Jungs sind im Herzen Punks, weshalb sie sich auch „weigern“ Macs zu benutzen und mit „gewöhnlichen“ Laptop auffahren, dafür haben sie haufenweise Effektgeräte, ordentlich viel Schminke und zwei Wrestlingmasken im Gepäck. Am besten kommt man’s einfach live erleben:

NEW RAVE DISKO ACTION
10.11.07 ab 22.00 im Salzhaus Winterthur
DJs: Banga, Strobokopp & Honeymoon
Visual Stimulation: The Trash-Converters

Wir verlosen 2mal 2 Tickets: Gesucht werden originelle Vorschläge, wieso man die beiden durchgeknallten Italos zur Familie der Fuchsschwanzgewächse zählen darf (mal abgesehen von ihrem Namen).

Der November-Konzert-Marathon – Tickets gewinnen!

Der November ist d-e-r Konzertmonat schlechthin. Gestartet wird der „goldene Herbst des Indie Rock 2007“ kommenden Dienstag mit dem Auftritt der Cold War Kids im Abart. Weiter geht’s am 9. und 10. November mit dem Indie-Air-Festival in Aarau mit Disco Doom, Navel, Bodi Bill, Jeans Team u.a., bevor dann am 12.11. ein erster Höhepunkt folgt mit Voxtrot und Flink im Mascotte, Zürich.

Eine Verschnaufpause ist uns nicht gegönnt, denn am 14.11. spielen Andrew Bird und Loney Dear im Ziegel oh Lac, gleichentags beglücken Okkervil River das Fri-Son in Fribourg – Herz, welche Qual der Wahl willst du sonst noch? Schlafen könnt ihr, wenn ihr tot seid, und darum ist der Gang am Tag danach, am 15.11. ins Volkshaus, Zürich, Pflicht: Interpol und Blonde Redhead spielen auf. Und wäre das nicht schon genug krass, am selben Tag gibt’s den zweitletzten 78s Soirée Rock mit Lird van Goles und Kid Icarus! Zwei Tage später, am 17.11. geht der Indie-November-Marathon weiter: Electrelane in der Roten Fabrik oder Klaxons im Rohstofflager?

Ihr denkt, das sei die Qual pur und jetzt reiche es dann aber? Falsch gedacht: der ultimative Overkill folgt erst auf Ende November. Dann könnt ihr wählen zwischen Fujya Miyagi im Walcheturm und The National im Abart (22.11.), was noch einigermassen harmlos ist, wenn man sich den Tag danach, den 23. November, anschaut, da wird’s dann richtig schwierig: Leech und Future of the Left (Ex-McLusky) in der Kaserne, Basel, Chewy-Reunion in der Schüür, Kill the Young im Abart oder Favez im Kiff, Aarau. Leicht wirds dann am 25.11., da spielt Beirut im Mascotte ausser Konkurrenz. Ha, Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn am 25. spielen auch noch Gravenhurst in Basel (Kaserne) und The Good Life (Saddle Creek-Band) im Kraftfeld, Winterthur. Und ihr könnt euch schon vorstellen, dass es nicht besser kommt: am 29.11. müsst ihr euch zwischen Scout Niblett (Zukunft) oder Black Rebel Motorcycle Club entscheiden und am 30.11. zwischen Mothers Pride (Plattentaufe) in der Schüür und Fifty Foot Mama im Café Kairo in Bern.

>>> Wöchentliche Entscheidungshilfen gibt’s von DJ pop b. sessen mittwochs an dieser Stelle

Zum Auftakt des November-Konzert-Marathons verlosen wir 2×2 Tickets für das Cold War Kids-Konzert am 6.11. im Abart, Zürich. Wenn ihr die gewinnen wollt, schickt uns eure persönliche November-Konzert-Liste an info[ät]78s.ch. Peter Reber wird dann die besten zwei Listen bestimmen und sie auf 78s.ch veröffentlichen.

Pretty Girls Don’t Dance, They Just Pose To Techno!

felixdahousecatGelungen scheint mir Felix Da Housecat’s neues Album Virgo, Blaktro & The Movie Disco (PIAS/Musikvertrieb) nicht. Hatte ich mich schon auf einen „würdigen“ Devin Dazzle & The Neon Fever (2004) Nachfolger eingestellt, füllten sich meine Ohren beim ersten Durchhören mit dem staubigen Frust enttäuschter Erwartung… 

Einige Selbstversuche schlauer, finde ich das Album nun doch nicht so schlecht, das aufregend Coole am housecat’schen Soul-Funk-Elektro-Kitsch-Pop ist aber trotzdem einer irgendwie unterkühlten Langeweile gewichen, ein Absacken in die öden Gefilde der Berechenbarkeit, als handle es sich bei den meisten Tracks um zurecht unveröffentlichte Überbleibsel vergangener Alben. Das ist zwar auch eine Form von Kohärenz, jedoch nicht diejenige, die man sich für ein „Konzeptalbum“ wünschen würde… Es gibt aber doch zwei gute Gründe (bzw. Songs), wieso ich das Werk doch nicht ganz verteufelt kann:

1) Like Something For Porno
Natürlich passt dieser Titel wie die Faust… (aber den Kalauer verkneif ich mir.)
Ein erotischer pushender Track, funky, soul’ig und rundum getuned mit sauber geschliffenem Elektro; taugt also durchaus auch für die Disko…
Hier darf man sich die „Night Version“ des Video angucken

2) Tweak
Mit Tweak präsentiert sich uns eine perfekt durchgestylte Rave/Acid-Satire. Dem Song pre-ge-luded ist eine kurze Dialogszene, die in der ironischen Aussage mündet: Pretty Girls Don’t Dance, They Just Pose To Techno! und dann wird losgestampft. Bald gesellen sich die dominaten Vocals einer R’n’B Märchentante dazu und der Song beginnt zu grooven. Der Gegenpart zu den Vocals bildet etwas später der acid-geschwängerte Synthie, welcher auf wunderbar schiefen und ohrenzerkratzenden Bahnen langsam dem Höhepunkt entgegen torkelt. Auch die Dramaturgie der Lautstärkenverhältnisse zeugt von einem Tiefenverständnis für diesen energetisch-orgastischen Dancefloor-Sound, wie es heutzutage den wenigsten DJs und Produzenten gegeben ist.
Hier kann man sich das Album anhören

Oi Oi oi

oi! oi! oi!„I think new rave is just another word for electroclash, the music has always been there it’s just been built up again by the NME and those bands […]“

Mit diesen Worten äusserte sich Produzent und DJ Alex Ridha aka Boys Noize (aka Kid Alex) kürzlich im Interview mit Jonty Skrufff (bei Trackitdown nachzulesen) zum Hype um den ominösen Begriff des New Raves. Er wolle in Zukunft auch keine Remixes für Indie-Bands mehr machen, die Szene langweile ihn. (Auf seinem letzte Woche erschinenen Debut-Album ist jedoch trotzdem sein Remix von Feist’s My Moon My Man angehängt…) Die Zielgruppe von Oi Oi oi (Boiysnoize Records) seien eigentlich DJs, die Clubs bräuchten wieder mehr Techno…

Persönlich habe ich etwas Mühe den „neuen“ Alex Ridha zu verorten. Er wirkt sehr zielbewusst und zugleich zeigt sich ein innerer, zum Teil fast schon arroganter Hass gegen eine „Szene“ an der er ja irgendwie auch beteiligt ist (oder zumindest war). Vielleicht nervt es ihn, dass seine beiden (übrigens sehr geilen) Kid Alex Scheiben sich nicht so verkauft hatten, wie er’s verdient hätte und dass die Klaxons zum „richtigen Zeitpunkt“ mit medialen Inszenierung und Rückendeckung einen solchen Hype entfachen konnten… Wer weiss…

Aber lassen wir seine Äusserungen und meine Spekulationen bei Seite und fokusieren uns auf das Album. Oi Oi oi steht in der Tradition von Daft Punk Generika, was keineswegs negativ aufgefasst werden sollte, die Scheibe ist wirklich herrlich: Sehr archaisch, verdammt hart und doch schön verspielt. Es sind vor allem ultra clubbige und äusserst technoide Synthie-Noise und Vorschlaghammer-Beat Collagen, die sich eben nicht nur an „klassischen“ Technostilen, sondern auch an Rock-, Hip Hop- und Breakbeat Dramatugien orientieren. Sicher, im Club kommtz besonders fett, aber auch zuhause oder unterwegs macht die Scheibe durchaus Spass. Nomenklatur und Zielgruppe hin oder her, reinhören sollte man auch als New Rave Kiddy und Nicht-DJ…

Boys Noize – „Live“
02.11. Hive – Zürich
03.11. Das Schiff – Basel

Radio Casablanca: MP3 des Tages

New Rave meets Italo Disco: Die Bloody Beetroots haben im letzten halben Jahr durch zahlreiche Remixes die Aufmerksamkeit der Blogosphäre geweckt und auch verdient (die jüngsten RMXs für Public Enemy & Timbaland gibtz vorerst bei Freunden). Dass die Jungs nicht nur Konserven zur Tanzbarkeit ummodellieren können, zeigt das heutige MP3 des Tages:

The Bloody BeetrootsMac Mac
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/09/mac-mac.mp3]

Übrigens gibtz die Bloody Beetroots LIVE am 10.11. an der New Rave Disko Action im Salzhaus.