78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Suchresultate für beck

Noi

Badly Drawn Boy – Born in the UK (EMI)
Bonnie Raitt – Bonnie Raitt and Friends (EMI)
Various Artists – S’allerbescht Mundart Album wo’s git (EMI)
Henri Salvador – Révérence (TBA)
Teenage Kings – Desperate as Fuck (recrec)
Kutti MC – Dark Angel (Musikvertrieb)
Squarepusher – Hello Everything (Musikvertrieb)
Clark – Body Riddle (Musikvertrieb)
Various Artists (Stones Throw) – Chrome Children (Musikvertrieb)
Redeem – Eleven (Musikvertrieb)
Henchmen – Unmistaken (Musikvertrieb)
Stilltone – 13State of Mind (Musikvertrieb)
TY – Closer (Musikvertrieb)
Wednesday 13 – Fang Bang (Musikvertrieb)
Nathan Haines – The Chill Funk Year (Musikvertrieb)
Juli – Ein neuer Tag (Universal)
Platinum Weird – Make Believe (Universal)
Chris Rea – The Road to Hell and Beck (höhöhö voll krass) (Universal)
Boy Kill Boy – Civilian (Universal)
Def Leppard – Hysteria (Deluxe Edition) (Universal)
John Mayer – Continuum (Sony/BMG)
Sandi Thom – Smile…it Confuses People (Sony/BMG)
Aretha Franklin – Greates Hits 1980 – 1994 (Sony/BMG)
Europe – Definitive Collection (Sony/BMG)
Milli Vanilli – Greatest Hits (Sony/BMG)
Yannick Noah – Charrango (Sony/BMG)

Yo! Will Oldham

Trägt gerne Trainer: Will OldhamLandauf landab wird Will Oldham alias Bonnie Prince Billy als Singer/Songwriter der Stunde bejubelt. Das reicht. Wir machen da nicht mit. (Muss ja niemand wissen, dass wir die Platte einfach irgendwie verpasst haben). Ins Yo la Tengo– Vivat stimmen wir dagegen liebend gerne mitein. Die Indie Rock Band, die wahrscheinlich jeder schon abgeschrieben hat, ist im September mit „I’m not Afraid of You and I Will Beat Your Ass“ (Musikvertrieb) zurückgekommen. Und wie die zurückgekommen sind. Jeder dachte, na ja, ein weiteres Yo la Tengo-Album halt, wie die unzähligen zuvor auch schon. Aber nein, falsch gewickelt! Das Album ist so abwechslungsreich wie Beck es gerne wäre. Es rockt, groovt, swingt, popt, funkt. Abwechslungsreich waren Yo la Tengo schon immer, aber so stimmig hat das selten zusammengepasst.

Einzeln für sich haben wir also Yo la Tengo und Bonnie „Prince“ Billy verpennt. Ihre Kollaboration aber nicht. Die steht nämlich erst noch an, zumindest in unseren Breitengraden. Will Oldham hat nämlich einen neuen Film gedreht und Yo la Tengo haben dazu den Soundtrack geliefert. „Old Joy“ heisst das Teil und läuft derzeit in den US-amerikanischen Theatern. Wann er bei uns gezeigt wird ist noch nicht klar. Er soll aber saugut sein. So eine alternative Wandervogel-Version im Brokeback Mountain-Stil.

Nouveautés

Nachdem „Guero“ ungehört im Regal Staub ansetzt, verschafft sich Beck mit „The Information“ wieder Gehör. Gute Beck-Alben kann man spätestens jetzt nicht mehr an einer Hand abzählen. 

Bei den übrigen Neuerscheinungen dieser Woche frage ich mich, wer wohl Verwendung für sie hat hat. Jungs aus dem Basler Ghetto (Griot)? Vampire aus Soap Operas (Evanesence)? Uninspirierte Rocker (Jet/The Killers)? Sammler (Four Tet)? Vermögende Fans (Tori  Amos)? Platten, die die Welt nicht braucht. [Pop Levi und Hanno Leichtmann mal ausgeklammert. Hörproben ihrer möglicherweise interessanten Musik sind leider mangelhaft/unauffindbar] Vetos von Fans der Gescholtenen sind herzlich willkommen. 

Beck – The Information (Universal) 

Four Tet – Remixes (Musikvertrieb)

Pop Levi – Blue Honey (Musikvertrieb)

The Killers – Sam’s Town (Universal)

Griot – Strossegold (Universal)

Ludacris – Release Therapy (Universal)

Amplifier – Insider (Phonag)

Tori Amos – A Piano – The Collection (5CDs, Warner)

Jet – Shine On (Warner)

Jesse McCartney – Right Where You Want Me (EMI)

Ryan Teague – Coins & Crosses (Type/Namskeio)

Hanno Leichtmann – Nuit Du Plomb (Karaoke Kalk/Namskeio)

Evanescence – The Open Door (Sony)

Der „Slacker-Star“ ist zurück

Das Auto stimmt, die Musik weniger.Er war der Slacker, der zum Star der Klatschpresse wurde. Die Rede ist von Evan Dando. Vor zwanzig Jahren gründete der „golden boy of grunge“ (Guardian) The Lemonheads, die mit dem Simon and Garfunkel-Cover „Mrs Robinson“ 1992 gross rauskamen. Ansonsten brachten es die Lemonheads mit „It’s a Shame About Ray“ und „Come on Feel“ gerademal zu zwei halbwegs guten Platten. Bekannt waren sie weniger für ihre hochkarätigen Songs, denn vielmehr für ihren charismatischen Frontmann mit Hang zu Eskapaden. Evan Dando war eine Art Prä-Cobain/Doherty, was die Drogen angeht, Prä-Williams, was die Klatschgeschichten mit Frauen angeht, und Prä-Beck, was das Image anbelangt. Denn er war schon ein Slacker bevor ihnen Beck mit „Looser“ ein Denkmal setzte. 1996 hätte er beim Glastonbury-Festival in England auftreten sollen. Er zog es vor, sich mit Supermodel Rachel Williams, der Sängerin Alice Temple und mit einer Tüte Kokain in einem Hotelzimmer einzunisten.

„No Backbone“, der beste Song auf dem neuen Album „Lemonheads“ (Vagrant/Universal), hat nicht Dando geschrieben, sondern sein Co-Writer Tom Morgan. Die Gitarre dazu, steuerte Dandos Freund Jason Mascis (Dinosaur Jr.) bei. Die restlichen Songs leben von Dandos unverwechselbarer sehnsüchtig-nonchalenter Stimme und von persönlichen Erinnerungen, die dadurch evoziert werden. Sonst ist das leider nichts anderes als Indie Pop-Geduddel. Irgendwie nur relevant, wenn man sich der musikhistorischen Bedeutung der Band bewusst ist.

Aber das ist Dando warhscheinlich mehr als Recht. Der Vierzigjährige hat zwar mittlerweile eine Frau, in seinem Herzen ist der Vierzigjährige aber der frischgebackene High-School-Absolvent geblieben, derselbe Slacker wie früher: Von Drogen kann er immer noch nicht ablassen. Ende der Neunziger hatte er 700’000 Dollar auf seinem Konto. Dieses Vermögen hat ihn in seiner Arbeit dermassen gehemmt, dass er alles verpasste.

Fresh

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass bei Anticon emsig an alternativen Entwürfen zum gängigen HipHop gearbeitet wird. „Music For The Advancement Of HipHop“ hiess der erste Anicon Label-Sampler und dieses Credo haben verschiedenste MCs und Musiker aus dem Umkreis der San Francisco Bay Area in die erstaunlichsten Resultate umgesetzt.

Die umtriebigsten Exponenten von Anticon kumulieren sich in Subtle gewissermassen zu einer Supergroup. Die prominentesten der sechs Mitglieder sind Adam „Doseone“ Ducker, Poet, Sänger und Rapper, sowie Jeffrey „Jel“ Logan, Beattüftler und Produzent. Zusammen agieren die Beiden zudem im Duo Themselves und wirken an der Seite von Notwist bei 13 & God mit, während Doseone hat mit cLOUDDEAD noch ein eigenes Projekt hat. Alles in allem vielbeschäftigte Leute also.

Eine einschneidende Tragödie überschattet die Karriere von Subtle. Auf ihrer ersten Nordamerikatour geriet der Bandbus von der Fahrbahn und Keyboarder Dax Pierson verletzte sich so schwer, dass er noch heute im Rollsstuhl sitzt. Es war Pierson der Subtle ins Leben gerufen hatte und an Keyboard-Spielen war für ihn vorerst nicht zu denken. Die Zukunft der Band war ungewiss und man veröffentlichte als Übergangslösung ein Remix- und Kollaborations-Album (u.a. mit Mike Patton und Beck).

Inzwischen ist Pierson weitgehend genesen und Subtle werden sich am 10. Oktober wie Phönix aus der Asche erheben. Für ihr zweites Album „For Hero: For Fool“ (Lex/EMI) konnten Subtle sich einen Major-Vertriebsdeal angeln und so werden hoffentlich möglichst viele Menschen erfahren, wie surreal HipHop jenseits von Goldketten und Räuberpistolen klingen kann. Intelligente Inhalte werden in einer Achterbahn der Ideen durch Jazz und Electronica transportiert. Rhymes treffen auf Rockriffs und Falsett-Gesang. Zwischen elektifiziertem Folk lassen GROSSE Beats die Wände erzittern.

Wer behauptet HipHop sei tot, muss sich das nochmal überlegen. Er hat sich nur verändert, um nicht länger der Gefangene seines eigenen Klischees zu sein.

 

Alles ist im Fluss

Auch in Pisa tun sie gutes: The Album LeafDass sie die Protégées von Sigur Ròs sind, ist nicht zu überhören: The Album Leaf pflegen dieselbe feine Klinge beim Aufbau von Klanglandschaften. Und so kann es auch mal passieren, dass man bei Nordische-Musik.de eine Rezension ihres letzten Albums findet, obwohl The Album Leaf aus Kalifornien kommen. Wie schon ihr Debut aus dem Jahre 2004 haben The Album Leaf auch ihr neues Album im Studio von Sigur Ròs in Rejkjavik aufgenommen. „Into The Blue Again“ heisst das Resultat der Zusammenarbeit und erscheint am 8. September bei City Slang/TBA.

Wer Schwanengesänge und verschlungene Soundlabyrinthe á la Sigur Ròs erwartet, wird aber enttäuscht. Die Wahlisländer aus San Diego sind zugänglicher, die Melodien sind geradliniger und, ja, poppiger. Das Abtauchen fällt leichter: Wenn Sigur Ròs ein eiskalter Gletschersee sind, so sind The Album Leaf ein von der Sonne gewärmter Fluss. Man taucht ein, lässt sich treiben und vergisst, was um einen herum passiert.

Tut mir einen Gefallen: Kauft euch das Album, hört es am Stück durch und gebt euch nicht mit untenstehendem Mp3 („Always For You“)und den Songs auf MySpace zufieden. Im Verleich zum Hörerlebnis ab Cd sind diese Songs wie ein pisswarmes Hallenbadbecken mit Chlorgeruch.

[audio:http://media.subpop.com/downloads/free/Always_For_You386.mp3]

Der grösste Kanadier

Spookey RubenEiner der grössten Antihelden ist zurück. Spookey Ruben hat mit „Ausfahrt Walsrode“ (Hi-Hat Recordings) einen weiteren Auszug seines schräg-schönen Schaffens parat. Who the fuck is Spookey Ruben, werden sich viele fragen. Spookey ist der grösste Kanadier, den es je gab. Für einige zumindest (auch für Beck & Beck). Für viele ist er wohl eine Mischung aus Bully Herbig und Markus Kavka. Für mich und ein paar andere ist er schlicht ein cooler Hund. Auch wegen dieser Jamie Oliver-Verarsche.