78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Klatsch

2008. Das fängt ja gut an.

Rette sich, wer kann! (Montage: 78s)Ein Vorsteuerverlust von 263,6 Millionen britischen Pfund (593 Mio. Franken), so die Jahresbilanz 2007 des Musikmajors EMI. Das macht keine Freude, vor allem nicht, wenn der Eigentümer ein Private Equity Investor ist, der von EMI vor allem eines sehen will: Gute Musik. Ha, guter Witz. Profitmaximierung, natürlich. Darum wird jetzt durchgegriffen: „Die Verpflichtung neuer Künstler müsse nun direkt von einer Handvoll ranghoher Manager abgesegnet werden“, schreibt Spiegel Online. Na dann…

Ganz andere Probleme mit Musik hat man in München (sueddeutsche.de).

Baby Genius, ladies and gentlemen!

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Fantastische Finken-Feier

finks78.JPGEin ausverkauftes Haus, mindestens drei weitere gebrochene Herzen, drei lose Mundwerke und zwei Stunden Punkrock auf der Überholspur: So lautet das kurze Fazit zum gestrigen 200. Auftritt der Tight Finks. Gefühlte 100 Songs haben die gut riechenden Punkartisten im Mokka gespielt. Darunter auch Stücke ab ihrem im Mai erscheinenden Album. Mit so viel Tempo im Rücken kanns weitergehen: Die nächsten Auftritte gibts hier und als Appetithäppchen fallen Köpfe:

Tight Finks – Heads Are Gonna Roll
[audio:http://www.swissunderground.com/_files/webs/tightfinks/sounds/heads_are_gonna_roll_1.mp3]

This is Hardcore

ex_drummer.jpgTrainspotting 2.0: Der belgische Film „Ex-Drummer“ ist eine ziemlich kranke Angelegenheit geworden. Der Plot: Ein irrer Vergewaltiger will zusammen mit einem behinderten Schwulen und einem beinahe tauben Altrocker eine Band gründen. Auf der Suche nach einem Drummer klopfen sie eines Tages beim erfolgreichen Schriftsteller Koen an. Der ist trotz toller Wohnung und Gruppensex-Orgien bereit für ein richtiges Abenteuer. Koen stimmt zu. So gründet sich die Punkband „The Feminists“, die asozialste Gruppe von ganz Belgien.

Während den Proben schwingt sich Koen bald zum Oberhaupt der abgefuckten Combo hoch und findet immer mehr Gefallen daran, seine Mitmusiker zu manipulieren. Er merkt, dass die Trottel und ihr sumpfiges Unterschichten-Umfeld reichlich Stoff für sein neues Buch abgibt. Und während die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, macht es sich Koen in seiner Wohnung so richtig kuschelig.

Etwas abartigeres als „Ex Drummer“ hat man wahrlich schon lange nicht mehr gesehen. Kunststück, dass die belgische Kulturkommission ihn nach der Sichtung „den schlechstesten flämischen Film überhaupt“ nannte. Die Gewalt darin mag schockieren, ist aber so überzeichnet, dass man sie gar nicht ernst nehmen kann. Visuell hingegen überzeugt er mit tollen Einfällen und einem der intensivsten Konzerterlebnisse, dem man je ab Film beigewohnt hat. Dazu gibt’s Musik von Devo, Millionaire, Ghinzu und – passend zum kranken Setting – Lightning Bolt. In Deutschland wird diese Schlachtplatte von Film noch bis Mitte 2008 in verschiedenen grossen Städten zu sehen sein. Die Schweiz hingegen wird auch hier leer ausgehen.

Raptor Kit: Schluss mit Versteckis

Raptor Kit brauchen sich nicht mehr länger im Wald zu verstecken. Machen sie auch nicht. Denn heute Abend tauft die Band im Gaswerk Winterthur ihre erste EP mit dem wundervollen Namen „Please Don’t Misunderstand Us But We Are Here For Your Own Good“ (Längster Album-Titel des Jahres!).

Auf der Scheibe, die in den Mondaine Recording Studios zu Littau eingespielt wurde, finden sich fünf grossartige Nummern, welche die ganze Soundpalette der Band widerspiegeln: Emotional, energievoll und jederzeit bereit, dem Song das gewisse beiläufige Etwas zu verleihen. Ob Noise-Disco oder melancholische Düsternis, Raptor Kit beherrschen ihr Handwerk.

Die Stücke wurden auf Wunsch der Band live eingespielt, um das Live-Erlebnis Raptor Kit ungekünstelt auf CD zu verewigen. Dies ist prima gelungen (Beste CH-Newcomer-EP des Jahres!).

Raptor Kit – Photograph
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/12/02-photograph.mp3]

28.12.07: Raptor Kit Plattentaufe, Gaswerk Winterthur. Im Vorprogramm: Baby Genius und Simeon B. Thompson. Tore: 20.00 Uhr. 10.-/15.- mit CD.

186 Indie-Bands klagen gegen Rolling Stone/Camel

Das Rolling Stone-Magazin und Camel, respektive ihre jeweiligen Inhaber, sehen sich mit Sammelklagen von insgesamt 186 Indie-Bands und einigen Bundesstaaten konfrontiert. Anstoss dazu gab eine Illustration (Bild) in der November-Ausgabe des US-Amerikanischen Musikmagazins „Rolling Stone“ (Link zum Illustrator / Link zu Bild-Ausschnitten auf der Rolling Stone-Seite). Die Illustration vermische redaktionellen und werberischen Inhalt und die Bands seien dafür nicht angefragt worden, lauten die Vorwürfe.

Die aufklappbare Illustration begleitete eine von Camel gesponserte Kampagne zur Unterstützung von Indie-Rock-Labels und -Bands namens „The Farm“ (Webseite, die mitterweile offline ist). Tönt an und für sich edel, ist es aber nicht, zumindest nicht für alle. Die Gegner formierten sich sodann aus verschiedenen Kreisen: einerseits die Anti-Tabak-Lobby, die sich mit der Kinderschutz-Lobby zusammenschloss. Erstere Klagen die Vermischung von redaktionellem und werberischem Inhalt an, Zweitere die Comix-mässige Aufmachung der Werbung, die in dieser Form in den USA verboten ist. Aufgrund dieser Aufmachung haben mittlerweile verschiedene US-Bundesstaaten eine Klage gegen Camel eingereicht. Eine zweite Gegner-Phalanx formierte sich aus den Indie-Bands, die in der Illustration namentlich aufgeführt werden und dafür nicht um Erlaubnis gefragt wurden. Ausserdem mokieren sie sich darüber, für eine Camel-Promo-Aktion missbraucht worden zu sein. Zwei dieser erwähnten Indie-Bands, Xiu Xiu und Fucked Up, haben im Namen von den anderen 184, eine weitere Sammelklage gegen das Rolling Stone Magazin und Camel eingereicht.

Camel argumentiert, dass ihr Engagement im legalen Bereich lag. Die aufklappbare Illustration sei ganz klar redaktioneller Inhalt, weise darum auch keinen Hinweis auf das Sponsoring von Camel auf (Link hier). Dieses fände auf einer völlig anderen Magazin-Seite statt (Link hier). Unterstützend gab das Rolling Stone Magazin bekannt, dass Camel nicht im Bilde war, dass es sich bei der Illustration um einen Cartoon handeln würde (in den USA ist Tabakwerbung in Form eines Cartoons verboten), was dem Vorwurf der Vermischung von redaktionellem und werberischem Inhalt somit die Relevanz raubt.

Im Zuge der Aufregung wird nun die Aktivität von Camel im Indie-Rock-Bereich an sich breiter thematisiert. Camel betätigt sich schon länger im Konzert-Sponsoring und hat so auch zu kostenlosen Spoon-, Flaming Lips oder Dinosaur Jr- Gigs verholfen. Zyniker behaupten, da hätte sich eine Zigaretten-Marke endlich mal die richtige Zielgruppe ausgesucht, denn nirgendwo werde soviel geraucht wie in der Indie-Rock-Szene. Auch das Rolling Stone-Magazin kriegt auf der Kommentar-Front sein Fett weg: verschiedene Band-Namen in der Illustration seien falsch geschrieben oder würden wegen ihrer eigentlichen Präsenz in einer „Indie-Rock-Universe-Illustration“ grundsätzlich zur Diskussion Anlass geben, lauten die Kommentare. Ausserdem sei es ein grosses Armutszeugnis, wenn ein Musikmagazin „junge Musik“ nur noch in Verbindung mit Sponsoring erwähnen würde.

Ja nicht die Deutschen

Hoffentlich kommen nach dem Traum-Trio Kutti MC, Baze und Heidi Happy nicht auch noch plötzlich die Deutschen auf die Idee, einen EM-Song zu produzieren. Was bereits vor 14 Jahren in die Hosen ging, klappt auch heuer nicht.

[flash]http://www.youtube.com/watch?v=bN-xfsGDBd4[/flash]

2007 in Bildern

13985942-13985945-large.jpgSeine Jahrescharts hat der Rolling Stone bereits Mitte Dezember bekannt gegeben. Diese stimmten wenigstens bei Justice und Amy Winehouse mit dem wahren Messwert überein.

Nun gibt es das Rockjahr 2007 auch in Bildern. Zu sehen sind zwar die üblichen RS-Verdächtigen, aber auch von denen ein paar richtig coole Shots.

Stress-Weihnachten

Da staunt der Hund: Doppelplatin für StressFür viele bedeutet Weihnachten und die Zeit davor vor allem eins: Stress. Der Stress höchstpersönlich allerdings, der konnte die Weihnachtszeit so richtig geniessen. Als einziger Schweizer Künstler steht er in den Top10 der zu dieser Zeit hart umkämpften Album-Charts (aktuell: Platz 7) und hat in der Vorweihnachtszeit über 20’000 Alben verkauft. Das ergibt in der Summe mit allen Plattenverkäufen seit Release im Feburar bereits Doppelplatin für 2×20’000 verkaufte Platten. Das haben dieses Jahr nur acht andere Künstler geschafft, alles internationale.

Vorschau auf das neue Death Cab for Cutie-Album

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—–> hier entlang. Das Album soll im Mai erscheinen. (via)