Ein alter Song heute, naja, nicht richtig alt, etwa vier Jahre, wenn’s mir recht ist. Ein wunderschöner auf jeden Fall. The Postal Service sind gewissermassen die heilsame Gehirnwäsche für alle, die meinen, das was in den Charts herumlungert, sei Popmusik.

The Postal Service – Sleeping In
[audio:http://kainou.free.fr/The%20Postal%20Service%20-%20Sleeping%20In.mp3]

Wenn sie nicht schon vorher den Status „Newcomer-Band des Jahres“ hatten, dann haben sie diesen jetzt auf Sicher. Die New-Raver Klaxons haben den Mercury Prize 2007 gewonnen und lösen damit die Arctic Monkeys ab.

Obwohl die Band dieses Jahr den Durchbruch geschafft hat, kam der Gewinn des Mercury Prizes für die meisten Experten überraschend. Neben den Klaxons waren unter anderen auch die Boulevard-„Schlampe“ Amy Winehouse und die Arctic Monkeys nominiert. Der Mercury Prize ist aber gemeinhin bekannt dafür, dass nicht die ganz grossen Acts gewinnen und gilt daher als seriöser als zum Beispiel die MTV Music Awards, bei denen sich die Gewinnausschüttung an den Verkaufszahlen orientiert. Für die ebenfalls nominieren New Young Pony Club waren aber auch schon die Klaxons zu „gross“, um zu gewinnen. Sie hätte einen unbekanntere Band favorisiert, sagen sie, die Klaxons würden schon genug Presse bekommen. Andere, wie Natasha Khan aka Bat For Lashes, gaben sich versöhnlicher und gönnten es der Band.

Der Song „Gravitys Rainbow“ stammt vom Debüt-Album der Klaxons Myths of the Near Future, das Anfang Jahr erschienen ist.

Die Klaxons spielen am 17. November im Rohstofflager in Zürich.

Klaxons – Gravity’s Rainbow
[http://www.fileden.com/files/2007/7/7/1247041/07%20Gravitys%20Rainbow.mp3]

Mr Sonic Youth aka Thurston Moore beglückt uns am 18. September mit seinem ersten Solo-Album seit zwölf Jahren. Trees Outside The Academy (Irascible) basiert mehrheitlich auf Bass und akkustischer Gitarre und glänzt mit sehr viel Tiefgang und unglaublich hypnotisierenden Songs. Mit an Board sind auch Sonic Youth-Schlagzeuger Steve Shelley und Violinistin Samara Lubelski. Aufgenommen wurde das Album zusammen mit John Agnello im Studio von Dinosaur Jr-Häuptling Jason Mascis. Ein deutlicher Hauch von Indie-Prominenz haftet dem Projekt an.

Thurston Moore – Never Light
[audio:http://www.ravensingstheblues.com/mp3/Never_Light.mp3]

Mehr zum Album gibt’s auf der Label-Seite.

Stadion-Rock trifft auf Indie-Shit: der wohl berühmteste Ex-Schlagzeuger der Welt wagt sich mit seiner Band an die Kanadischen Indie-Heroen Arcade Fire. Während einer BBC Live-Session in Brighton coverten die Foo Fighter den Arcade Fire-Song „Keep the Cars Running“. Das Resultat ist erstaunlich gut, obwohl es Dave Grohl dann am Schluss doch etwas peinlich schien. Seine Haarpracht passt aber definitiv zum gängigen Indie-Outfit: alle anderen animalischen Kollektive wie „XY Wolf“, „XY Bear“ etc. lassen grüssen.

Foo Fighters – Keep the Cars Running (Arcade Fire-Cover)
[audio:http://iguessimfloating.net/assets/mp3s/KeepTheCarRunning.mp3]

Jagen, Sammeln, Arbeiten, Spielen, Kreieren, Verteidigen, Beten, Trauern, Lieben und Feieren, um all das dreht sich das neue Album von Celebration. Und „Feiern“ ist ein sehr gutes Stichwort, denn wir feiern auch, feiern, dass nämlich endlich der Radio Casablanca-Stream funzt!

Celebration, die im Stile der legendären The Birthday Party von Nick Cave musizieren, veröffentlichen im Oktober ihr neues Album The Modern Tribe. „Evergreen ist die dazugehörige Single.

Celebration – Evergreen
[audio:http://www.beggarsgroupusa.com/mp3/celebration_evergreen.mp3]

Man Man aus Philadelphia klingen wie eine von Tom Waits dirigierte Horde betrunkener Falschspieler. Zu ihren Einflüssen zählen sie: Lord of the Flies. Boar Hunting Expeditions. Dirty Sheets. Aztec Rituals. Men with 2 Brains. The NY Mets. Vietnamese Hoagies. Purple Bottomous. Tragedy. Holy Mountain. Nina Simone. Mr. Faust. Piston Honda. Three Amigas. The Jerky Boys. Watermelon Sugar. Girls Girls Girls. Doctor Bogs. Kung Fu. Log Flumes. Soda Popinski. Sex. Stab Wounds. Magic Mangos. Mayhem Guacamole.

Man Man „Van Helsing Boombox“ (Von „Six Demon Bag“. Ein neues Album soll bald erscheinen.)

Wollt ihr Trouble? Und seid dazu noch flexibel? Für Kurzentschlossene: Evelinn Trouble an den Winterthurer Musikfestwochen, in ca. zwei Stunden. Die „böse“ Evelinn hat auch eine eigene CD Arbitrary im Eigenvertrieb raus, für die sie angeblich die Bestnote 6 bekam bei der Abschlussarbeit (was sie, ebenfalls angeblich, nicht gerne hört). Smells like new „Heidi-Happy-Hype“. Kostprobe hier:

Evelinn Trouble – We’ll Finally Feel
[audio:http://www.78s.ch/wp-content/uploads/2007/09/full_8415162326b31636fdf86fa6eb4cc192.mp3]

Evelinn Trouble ist ausserdem im September Doppelgast im Helsinki und, man staune, im angesagtesten Pariser Club.

Band of Horses „are in da house“ (Anspielung auf den Song unten, sollte nicht anbiedernd wirken). Ihr zweites Album wird am 12. Oktober erscheinen und die Wände vieler Wohnungen von Indie Rock-Fans werden darob zum Wackeln gebracht, einige vielleicht gar zum Einsturz, denn sollte das Album Cease to Begin nur annähernd so gut sein wie das Debüt, dann sind Wall of Sounds garantiert und damit auch Ärger mit dem Vermieter (oder Nachbar). Ihr könnt dann ja getrost auf den Geist verweisen.

Band of Horses – Is There A Ghost
[audio:http://theyellowstereo.dreamhosters.com/August/Week4/01%20Is%20There%20A%20Ghost.mp3]

Zugegeben, der erste Teil des Titels kommt 2005 etwas spät. Haben sich die Waliser Noise-Rocker doch bereits vor zwei Jahren wegen Unstimmigkeiten aufgelöst. Sie leben allerdings weiter, und darauf zielt der zweite Teil, denn mit der Band Future of the Left veröffentlichen die zwei ehemaligen McLusky- Mitglieder Andy Falkous und Jack Eggleston ein neues Album.

Und, auch das kann man aus dem Titel lesen, sie musizieren nicht viel anders als McLusky dies taten. Hämmernde Piss-Rock-Riffs und dissonanter Gesang, ab und zu etwas aufgelockert durch Mitgröhl-Refrains. Wut ablassen, Frust loswerden, sich einen ansaufen, ne gute Zeit haben, whatever. Future of the Left treten in grosse Fussstapfen, sie sind ihnen aber gewachsen.
Future of the Left – Fuck the Countryside Alliance

Future of the Left – Kept by Bees

Wir eröffnen unseren einmonatigen Casablanca-Reigen grossartiger Songs, zu denen einem jedes Kleine in die Augen schauen will, indem wir Welten aufeinander prallen lassen. Hier die unendlichen Weiten Islands, da die schroffen Strassen New Yorks. Hier süssliche Klänge, die beim nächsten Windstoss davon zu fliegen drohen. Da standsicherer Sprechgesang, der auch einen Kugelhagel übersteht. Hier Sigur Ros. Da Mobb Deep.

Sigur Ros and Mobb Deep: Untitled Shook Ones (Emancipator Mash Up)
[audio:http://www.box.net/shared/static/lxznd3agek.mp3]

Zu hören: Heute auf Radio Casablanca.