78s has left the building. ¯\_(ツ)_/¯

Alle 33 Artikel von Urs Arnold

Musik-Berlinale: Gorillaz go „Bananaz“

bananaz.jpgDen Satz „Auf diese Idee muss man erst mal kommen“ hört man vorzugsweise von unkreativen Personen. Trotzdem haben sie natürlich Recht, denn auch Jamie Hewletts und Damon Albarns visionäres Multimediagefährt Gorillaz gründet erst einmal auf einem Einfall. Lesen »

Musik-Berlinale: Patti Smith rührt die Journis

pattismith.jpgSamstag, 14.30h, im Pressekonferenzsaal der Berlinale. Patti Smith hat alle Fragen zum ihrem Dokufilm beantwortet. Doch anstatt gleich den Raum zu verlassen, nimmt sie die Gitarre in die Hand, beschwichtigt die Fotografen und fängt an zu spielen. Lesen »

Musik-Berlinale: Jonny Greenwood und das schwarze Gold

blood.jpgGestern fand in Berlin die Premiere des oscarnominierten Werkes „There will be blood“ statt. Neben dem unglaublichen Daniel Day-Lewis überzeugt darin vor allem die Musik von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood. Lesen »

Musik-Berlinale: Altersturnen

rollingstones1.jpg„Shine a light“ ist gerade als Eröffnungsfilm im Berlinale Palast gezeigt worden. Zu sehen gab es die Rolling Stones, wie sie einem Angst machen. Lesen »

Im Kinosessel abrocken

rolling-stones.jpgMorgen startet das Berlinale Filmfestival bereits in die 58. Runde. Melodiös wie dieses Jahr gab sich der Anlass jedoch noch nie. Filme von, über und mit Musikern prägen den Anlass. Lesen »

Das Glück auf Erden

c0ab3926c18640ffa2352d396a8ba1d7.jpgHier gab es bereits einen kleinen Auszug aus Nada Surf’s neuem Album „Lucky“. Nun ist der ganze Glücksbringer online abzuhören. Erster Eindruck: Jaja, klingt wie Nada Surf.
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Postpunk zur Notwehr

51c7k00oogl_ss500_.jpgBekanntlich feierte die Tante Punk letztes Jahr den 30. Geburtstag (was natürlich immer schon ein falsche Zeitrechnung darstellte). 1978 jedenfalls ging bereits der Ofen aus, und es folgte eine weitaus interessantere Musikrichtung: Postpunk. Lesen »

Golden Globe für „I’m not there“

im-not-there.jpgVorgestern wurden die Golden Globe Awards als Pressekonferenz verliehen, ohne Stars und roten Teppich (der nominierte Schorsch Clooney etwa schaute sich daheim Bonanza an). Erste Preisträger war verdientermassen Cate Blanchett, als Nebendarstellerin im Bob Dylan Biopic „I’m not there“. Ironie made in Hollywood.

Zu sehen gibt es Cate und die anderen Dylan-Doubles ab Mitte Februar.

Pop am Rhein

popamrhein.gifEnde der Sechziger-Jahre wurde die Rheingegend um Köln, Düsseldorf und Bonn zum ersten Mal auf der Pop-Landkarte Deutschlands sichtbar. Das Künstlerlokal und -kollektiv Creamcheese, die Filmgruppe X-Screens und natürlich Can brachten eine Bewegung in Schwung, die sich als nachhaltig erwies – in der Form der Toten Hosen wie auch Mouse on Mars, den Musikzeitschriften Sounds und Spex und der Pop-Komm.

Anhand von beiden letzteren genannten „Deserteure“„Berlin-Auswandern“ wird schmerzlich dargelegt, dass längst nicht mehr so viel Pop im Rhein fliesst wie auch schon. Eher als Resümee denn als Ausblick versteht sich so die „Pop am Rhein“ Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum. Platten, Fotos, Zeitschriften, Dokus und Konzertplakate werden dort als Zeitzeugen des Aufbruchs präsentiert. Wenn auch etwas lieblos gestaltet (da waren wohl die Praktikanten am Werk), ist diese Zusammenführung von Relikten überaus interessant.

Neben der Ausstellung, die noch bis zum 17. Februar dauert, gibt es ein schickes Rahmenprogramm mit Filmen, Konzerten wie der „Further! Die Kreuzfahrt“ (Schiff-Schunkelfahrt mit Von Spar, dem Ex-Can Musiker Irmin Schmidt und Air Luiquide) und Lesungen. Das komplette Programm findet sich hier.

This is Hardcore

ex_drummer.jpgTrainspotting 2.0: Der belgische Film „Ex-Drummer“ ist eine ziemlich kranke Angelegenheit geworden. Der Plot: Ein irrer Vergewaltiger will zusammen mit einem behinderten Schwulen und einem beinahe tauben Altrocker eine Band gründen. Auf der Suche nach einem Drummer klopfen sie eines Tages beim erfolgreichen Schriftsteller Koen an. Der ist trotz toller Wohnung und Gruppensex-Orgien bereit für ein richtiges Abenteuer. Koen stimmt zu. So gründet sich die Punkband „The Feminists“, die asozialste Gruppe von ganz Belgien.

Während den Proben schwingt sich Koen bald zum Oberhaupt der abgefuckten Combo hoch und findet immer mehr Gefallen daran, seine Mitmusiker zu manipulieren. Er merkt, dass die Trottel und ihr sumpfiges Unterschichten-Umfeld reichlich Stoff für sein neues Buch abgibt. Und während die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, macht es sich Koen in seiner Wohnung so richtig kuschelig.

Etwas abartigeres als „Ex Drummer“ hat man wahrlich schon lange nicht mehr gesehen. Kunststück, dass die belgische Kulturkommission ihn nach der Sichtung „den schlechstesten flämischen Film überhaupt“ nannte. Die Gewalt darin mag schockieren, ist aber so überzeichnet, dass man sie gar nicht ernst nehmen kann. Visuell hingegen überzeugt er mit tollen Einfällen und einem der intensivsten Konzerterlebnisse, dem man je ab Film beigewohnt hat. Dazu gibt’s Musik von Devo, Millionaire, Ghinzu und – passend zum kranken Setting – Lightning Bolt. In Deutschland wird diese Schlachtplatte von Film noch bis Mitte 2008 in verschiedenen grossen Städten zu sehen sein. Die Schweiz hingegen wird auch hier leer ausgehen.